Werner Greiling

Der Bismarckturm bei Neustadt an der Orla

kartoniert , 167 Seiten
ISBN 3960236190
EAN 9783960236191
Veröffentlicht März 2025
Verlag/Hersteller Leipziger Universitätsvlg
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Beschreibung

Bismarcktürme und Bismarcksäulen sind die markantesten Symbole eines gigantischen Kultes, der sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts um die Person und das politische Werk Otto von Bismarcks entfaltete. Bereits zu Lebzeiten war der Kanzler des 1871 gegründeten Deutschen Reichs nahezu ins Mythische entrückt. Nach seinem Tod 1898 tat ein Aufruf von Vertretern der deutschen Studentenschaft ein Übriges. Zur Erinnerung an Bismarck sollten überall in Deutschland Gedenksteine und Türme errichtet werden, wozu sich in vielen Städten Turmbauvereine und Bismarckkomitees gründeten. Die lokale Bürgerschaft wurde mobilisiert, um den "Eisernen Kanzler" im Denkmal zu ehren.
In Neustadt an der Orla erwiesen sich die langjährigen Bemühungen zur Errichtung eines Aussichtsturms auf dem Kesselberg als anschlussfähig an diese reichsweiten Bestrebungen. Das Buch betrachtet in Text und Bild die Aktivitäten der "Turmbaugesellschaft Kesselberg" seit 1898, die architektonischen Planungen, die Bauausführung und nicht zuletzt das Schicksal des Bismarckturms bei Neustadt an der Orla in fünf politischen Systemen. Hierbei erweist sich das Bauwerk als ein herausragendes Beispiel für die wechselhafte Erinnerungs-und Denkmalkultur in Deutschland überhaupt. In dichter Beschreibung werden die typischen Elemente des Bauvorhabens deutlich gemacht, wobei der detaillierte Blick auf die Vorgänge vor Ort durch übergreifende Erörterungen zur Bismarckdenkmalbewegung in Deutschland insgesamt ergänzt und kontrastiert wird.
Beim Neustädter Bismarckturm zeigen sich auch Besonderheiten, zu denen die vom preisgekrönten Modell "Götterdämmerung" des Architekten Wilhelm Kreis deutlich abweichende Architektur und der späte Zeitpunkt der Fertigstellung und Einweihung zählen. Nach 1915 wurde der Turm auf dem Kesselberg zu einem Wahrzeichen der Stadt. Er ist bis heute ein steinernes Dokument für die leidenschaftliche Bismarckverehrung um 1900, aber auch ein herausragendes Zeugnis für den Bürgersinn, den Handlungswillen und die Heimatverbundenheit der Neustädter jener Zeit. Da sich die Aktivitäten für den Bau und die weitere Ausgestaltung des Bismarckturms bei Neustadt an der Orla nur vor dem Hintergrund der gesamten Bismarckverehrung bewerten und einordnen lassen, wird im Resümee auch auf die neueren Tendenzen zur deutschen Erinnerungskultur rekurriert.

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