Wilhelm Raabe

Der heilige Born

Blätter aus dem Bilderbuche des sechzehnten Jahrhunderts.
gebunden , 380 Seiten
ISBN 3966624621
EAN 9783966624626
Veröffentlicht Juni 2025
Verlag/Hersteller Boer
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Beschreibung

Anno 1556 ist die Weser bei Holzminden eine Grenze zwischen Katholiken und Lutheranern. In dem Dorf Stahle am linken Weserufer sitzt der junge Vikar Festus in dem katholischen Pfarrhaus und am rechten Ufer gegenüber in Holzminden schreibt der gestrenge lutherische Pastor Magister Valentin Fichtner an seinem Werk 'De Daemonibus'. Der Katholik Festus und der junge Lutheraner Klaus Eckenbrecher lieben des Pastors 17jähriges Töchterlein Monika Fichtner. Während sich Festus seiner verbotenen Liebe bewußt ist, diese also geheim hält, bekennt sich Klaus offen zu seiner starken Neigung und stößt auf den erbitterten Widerstand des Vaters. Klaus sieht ein, bevor er Monika heimführen darf, muß er es erst zu etwas bringen. Der junge Bursche hat Glück. Der 26jährige Philipp von Spiegelberg, Graf zu Pyrmont, nimmt ihn als Reisiger auf. Nicht weit vom gräflichen Schloß, nahe bei Lügde, liegt der heilige Born, eine Quelle, deren Wasser gegen Leibesgebrechen Wunder wirken soll. Der Ruf des heiligen Borns dringt über Ländergrenzen. Nun folgt eine Odyssee an Verwicklungen aus Liebe, Leidenschaft und Tod.

Portrait

Wilhelm Raabe (1831-1910) war ein Vertreter des poetischen Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen Erzählungen, Novellen und Romane. In Berlin studierte er als Gasthörer Philologie an der heutigen Humboldt-Universität. In dieser Zeit entstand sein erster Roman 'Die Chronik der Sperlingsgasse', der nach seinem Bekunden sein größter schriftstellerischer und auch wirtschaftlicher Erfolg war. In den fast fünfzig Jahren zwischen 1854 und 1902 verfaßte Raabe nicht weniger als 68 Romane, Erzählungen und Novellen. Das Spektrum seines Werkes reicht von großen, realistischen Romanen und meisterhaften Novellen bis hin zu alltäglicher Unterhaltungsliteratur. Raabe beobachtete besonders stark die irreparablen Risse zwischen Altem und Neuem, zwischen Geborgenheit und technischer Industrialisierung, welche sich auf Kosten der Natur und der Gemütskultur vergrößerten und vertieften. Als einer der ersten Umweltromane gilt sein Werk 'Pfisters Mühle', in dem er den Niedergang eines idyllischen Ausflugslokals auf die Wasserverschmutzung durch eine nahe Zuckerrübenfabrik zurückführt. Das Lokal muß schließlich dem Neubau einer Fabrik weichen. Raabe sah also die dunklen Seiten des Fortschritts, des Daseins überhaupt, und nahm die Haltung eines Pessimisten an. In diesem Grundzug wurzelt auch Raabes Humor. So war Raabe kein Mensch der Idylle, obwohl er oft so gelesen wurde, sondern blieb vielmehr ein entschiedener Kritiker seiner Zeit.