Indiebookday 2019

#indietakeover

  • 13.03.2019

Am 30. März ist Indiebookday!

 

Was ist der Indiebookday?

Es geht darum, besonders die kleinen unabhängigen Verlage zu unterstützen. Denn sie sorgen für eine so große Literaturvielfalt in Deutschland, wie es sie in kaum einem anderen Land gibt.
Zeigen Sie, dass Sie schöne Bücher, aus kleinen & unabhängigen Verlagen, lieben und machen Sie mit beim Indiebookday. Kaufen Sie einfach ein Buch Ihrer Wahl und posten sie es mit #indiebookday auf einem sozialen Netzwerk. Ziel ist es Aufmerksamkeit für die kleineren Verlage zu generieren, damit sie auch deren Bücher einen Weg zum Leser finden und weiterhin ein wichtiger Teil unserer Literaturlandschaft bilden können.

 

Frank Nowatzki vom PULP MASTER Verlag empfiehlt:

Tom Franklin - Krumme Type, krumme Type
„Wer Pulp Master nach 30 Jahren immer noch nicht kennt, hat sich sicherlich auch nicht gewundert, dass  unsere Bandnummer 49  »Krumme Type, krumme Type« von Tom Franklin  im September und Oktober letzten Jahres mit Abstand die Pole-Position auf der Krimibestenliste eingenommen hatte. Und nun auch noch den Deutschen Krimipreis 2019. Wer den Mustopf mal verlassen will, der sollte jetzt zugreifen und einen der besten aktuellen Südstaaten-Krimis lesen. Für die einen ist es guter Country noir – für die anderen: ganz große Literatur.“

 

Tom Franklin, Krumme Type, krumme Type

kartoniert

Als die neunzehnjährige Tina Rutherford verschwindet, ist jedem in Chabot, Mississippi klar, wer dafür verantwortlich ist. Denn 25 Jahre zuvor war schon die junge Cindy Walker nach einem Date mit dem Nachbarssohn Larry Ott spurlos verschwunden. Für das Verbrechen konnte Larry aus Mangel an Beweisen nie verurteilt werden, wurde aber fortan gemieden und lebte in ritualisierter Einsamkeit. Erneut unter Verdacht, ist sein Haus vermehrt Ziel betrunkener Rednecks; er wird angeschossen und der junge schwarze Constable Silas Jones mit den lästigen Ermittlungen betraut - eine gemeinsame Vergangenheit und ein dunkles Geheimnis verbinden ihn mit Larry. Schon Faulkner wusste, dass sich die Vergangenheit nicht beerdigen lässt, und in Franklins Südstaaten-Roman um Freundschaft, Verrat und Alltagsrassismus brechen alte Wunden auf und offenbaren, dass man, getrieben von Furcht und Feigheit, schlimme Fehler begehen kann

zum Produkt € 15,80*

Sara Trapp vom Verbrecher Verlag empfiehlt:

Philipp Böhm - Schellenmann
Jakob und Hartmann wohnen in einem kleinen Dorf und arbeiten in einer Fabrik, in der niemand weiß, was dort tatsächlich produziert wird. Eines Tages verschwindet Hartmann und Jakob begibt sich auf die Suche nach ihm. Es ist Sommer und drückende Hitze. Diese Stimmungsbilder beschreibt Philipp Böhm enorm eindrücklich und ganz nebenbei werden viele wichtige Themen angesprochen: Dorfleben, Natur, Männlichkeit, sinnlose Arbeit und Ratlosigkeit. Es ist eine spannende Geschichte und mich beeindruckt vor allem Philipp Böhms behutsame Erzählweise.

 

Philipp Böhm, Schellenmann

gebunden

»Es gibt etwas, das Hartmann weiß und Jakob nicht.« Hartmann und Jakob arbeiten in einer Fabrik am Stadtrand, wobei niemand so recht sagen kann, was dort eigentlich produziert wird. Sie sind gemeinsam in der kleinen Stadt aufgewachsen: der ältere Hartmann, der seinen Platz in der Gemeinschaft schon immer sicher hatte und Jakob, der zugezogene Außenseiter. Jahrelang hat Hartmann auf Jakob auf gepasst und ihn langsam in seine Welt eingeführt. Doch in einem Sommer, der nicht mehr endet, beginnt sich Hartmann nicht nur von der Gemeinschaft, sondern auch von Jakob abzuwenden. Nach einem Streit verschwindet er. Jakob begibt sich auf die Suche nach seinem Freund, während die Natur um die kleine Stadt zu sterben beginnt und die Bewohner immer aggressiver werden. Dabei folgt ihm der mysteriöse Schellenmann. »Schellenmann« schildert das Aufwachsen zwischen Fabrikarbeit, Lethargie und dem Gefühl der Unzugehörigkeit. Philipp Böhms sehr eigene Sprache und liebevolle Erzählweise entwickeln einen mitreißenden Sog und lassen die Leser*innen nicht mehr los.

zum Produkt € 20,00*

Bettina Deininger vom Austernbank Verlag empfiehlt:

Gilles Marchand - Ein Mund ohne Mensch
Wir begegnen einem rätselhaften Mann in Paris: Tagsüber erleben wir ihn in seinem Beruf als Buchhalter, abends bei seinen Freunden im Café. Mit einem Schal verbirgt er sorgfältig einen Teil seines Gesichts – und einen Teil seines Lebens. Ermutigt durch seine Freunde begibt er sich erzählend auf eine Reise in seine Kindheit, die er bei seinem Großvater verbracht hat. Dessen überbordende Fantasie und surreale Sichtweise auf das Leben sind der Schlüssel zu den grausamen Ereignissen, die in die dunklen Vierzigerjahre zurückreichen und unauslöschliche Spuren hinterlassen haben. Ein unfassbar heiterer Roman voller Wärme und Lebensmut angesichts der Absurdität des Bösen.

 

Thomas Endl von der edition tingeltangel empfiehlt:

Susanna Partsch, Andrea Schaller - Lauter Lauterbachs und die geheimnisvolle Saliera
Susanna Partsch schrieb vielbeachtete Sachbücher über Kunst und Kunstfälscher und erhielt für das Jugendsachbuch „Haus der Kunst“ den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nun entert sie gemeinsam mit Andrea Schaller das Kinderkrimi-Genre. Gewitzt illustriert von Rosemarie Zacher, erzählt das Buch von der weltberühmten „Saliera“, einem goldstrotzenden Salzbehälter, der tatsächlich aus dem Kunsthistorischen Museum Wien gestohlen wurde. Lisa, Laura und Levin Lauterbach legen in diesem Fall einem Gaunerduo, das an dem spektakulären Coup verdienen will, das Handwerk. Für Spürnasen von 8 – 12 Jahren.
„…ein spannender und informativer Krimi“ (Süddeutsche Zeitung)

 

Daniel Beskos vom mairisch Verlag empfiehlt:

Finn-Ole Heinrich & Rán Flygenring - Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes
Dies ist kein Buch wie jedes andere. Es ist eine Abenteuergeschichte, ein Survivalguide, eine Hommage an die Wucht des Waldes, ein bisschen Quatsch auch, auf jeden Fall aber ein großer Spaß. Vor allem aber ist es ein liebevoller Brief an das eigene Kind, der von einem der letzten großen Abenteuer in einer »entabenteuerten Welt« erzählt.
Es ist nicht einfach ein Kinderbuch. Es ist aber auch nicht nur für Erwachsene. Finn-Ole Heinrich spielt in seinen Büchern ja oft mit den Schubladen, in die Texte immer gesteckt werden, einfach weil er glaubt, dass man Kindern durchaus auch ernste, tragische Themen zumuten kann – und Erwachsene auch mal Quatsch vertragen. Doch in wohl keinem seiner bisherigen Bücher kommen diese beiden Bereiche so schön zusammen wie in diesem. Der Ton, mit dem der Erzähler hier seinem noch ungeborenen „Krümelchen“ von seinen Abenteuern erzählt, ist einzigartig, ebenso die schnodderige Art des „Reubers“, und natürlich die wunderbaren Zeichnungen und Tutorials der isländischen Illustratorin Rán Flygenring.
Man kann viel Spaß haben mit der „Reise zum Mittelpunkt des Waldes“ - meine große Empfehlung zum Indiebookday!

 

Finn-Ole Heinrich, Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes

gebunden

Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich nicht vorbereiten. Vater werden ist so etwas. Was braucht es, um eine guter Vater sein zu können? Wo lernt man das, Vatersein? Diese Fragen stellt sich auch der natürlich restlos fiktionale Erzähler in »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes«. Um Antworten zu finden, macht er sich eines Nachts, Hals über Kopf und ohne seinen Liebsten Bescheid zu geben, auf den Weg in einen riesigen, mythischen Wald. In diesem soll der sagenumwobene »Reuber« leben. Ihn, den keiner kennt und den seit Jahren niemand mehr gesehen hat, will er ausfindig machen und von ihm lernen. Bei ihm will er die vielleicht wichtigste Ausbildung absolvieren - nicht im Leuteausrauben natürlich, sondern darin, wie man ein Vater wird, der sein Kind in jeder Lebenslage zu beschützen weiß. Tatsächlich findet er den Reuber auch, oder besser gesagt: der Reuber findet ihn. Nach deutlichen Annäherungsschwierigkeiten erkennen sie, was sie voneinander lernen können. Das hat mit Feuer machen zu tun, mit Atmen, mit durch die Bäume jagen und damit, wie man sich im Wald ernährt. Und es hat mit Mut zu tun - dem Mut, mindestens so laut zu grölen wie der Reuber, aber vor allem auch dem Mut, irgendwann aus dem Wald zur Familie zurückzukehren, um endlich das sein zu können, was man geworden ist: Ein richtiger Vater. Die Zeichnerin Rán Flygenring, die schon mehrfach und preisgekrönt mit Finn-Ole Heinrich zusammengearbeitet hat, vervollständigt diesen Text mit ihren wunderbaren, traumwaldhaften Illustrationen und zahlreichen hilfreichen Tutorials. Entstanden ist eine Hommage an die Wucht des Waldes und ein liebevoller Brief an das eigene Kind, der von einem der letzten großen Abenteuer in einer »entabenteuerten Welt« erzählt. Ein Vorlese-Reuberroman für Töchter, Söhne, Mütter und Väter - und für alle, die mal eines davon werden wollen.

zum Produkt € 20,00*

Liselotte Buchholz vom persona verlag empfiehlt:

Rachid Benzine - Der Zorn der Feiglinge
Ein mitreißender Briefroman über das „richtige“ Verständnis des Islam und zugleich die ergreifende Liebesgeschichte eines liberalen Islamgelehrten und seiner rebellischen Tochter, die sich dem IS anschließt; vorzüglich übersetzt von Regina Keil-Sagawe.

 

Karen Nölle von der edition fünf empfiehlt:

Anneloes Timmerije - Jedes Ding an seinem Platz
Die Erzählungen von Anneloes Timmerije in »Jedes Ding an seinem Platz« schleichen sich direkt ins Herz ihrer Leserinnen und Leser und beschäftigen ihre Gedanken. Die Autorin ist keine Vielschreiberin. Jede ihrer Geschichten hat einen ganz besonderen Erzählanlass. Ihr Blick auf ihre Figuren ist liebevoll und scharfsichtig zugleich. Die Situationen sind aus dem Alltag gegriffen, dem nur scheinbar Banalen, aber bündeln ganz besondere, absolut existientielle Momente, mal anrührend, mal wirklich zum Lachen. Aus den Niederlanden kommend, stellen sie uns vor vertraute Fragen: Wie behandeln wir alte Menschen? Wie und wo lassen wir Nähe zu? Wie bewältigen wir Schuld? Oder, augenzwinkernd: Wie lässt sich noch aus dem Sterben der Buchkultur Kapital schlagen?
Wir im Verlag lieben dieses Buch und erhoffen uns, dass es sich von Leserin zu Leser zu Leserin immer weiter und weiter empfiehlt.

 

Jürgen Kill vom Liebeskind Verlag empfiehlt:

Josephine Rowe - Ein liebendes, treues Tier
Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich, das wissen wir aus »Anna Karenina«. Leider sind auch viele Familienromane sehr ähnlich. Eine wohltuende Ausnahme ist hier Josephine Rowes beeindruckender Debütroman »Ein liebendes, treues Tier«, in dem die junge australische Autorin das Genre des Familienromans gewissermaßen auf den Kopf stellt, und zwar mit einer präzisen, extrem verdichteten, hoch poetischen Geschichte.
Fünf Personen berichten vom letzten Tag des Jahres: Evelyne und ihr Mann Jack, dessen Bruder Les und die beiden Töchter Lani und Ruby. Schauplatz ist eine Kleinstadt im australischen Hinterland. Ein ominöses Raubtier reißt eines Nachts den Familienhund buchstäblich in Stücke, woraufhin Jack, der immer noch von seinen Kriegserfahrungen gezeichnet ist, spurlos verschwindet. In Momentaufnahmen und Rückblicken wird die Geschichte eines Verlusts erzählt, einer Lücke, die sich irgendwann in der Vergangenheit aufgetan hat und die Gegenwart überschattet. »Ein liebendes, treues Tier« ist ein Buch, das uns mit einem gehörigen Tritt aus der Komfortzone unserer Lesegewohnheiten herausbugsiert – was ja genau das ist, was große Literatur ausmacht.

 

Uta Fischer vom Merlin Verlag empfiehlt:

Boualem Sansal - 2084
Boualem Sansal, ein preisgekrönter Autor, der packend schreiben kann - unbestritten! Aber nun  dieser Titel - ein Endzeitroman, ein düsteres, deprimierendes Buch? Nicht wirklich das, was ich gerne lese. Aber eine Bahnfahrt  von über zehn Stunden liegt vor mir (vielleicht sollte ich noch erwähnen: als ehemalige regelmäßige Pendlerin hasse ich das Bahnfahren) und da scheint es mir in meiner persönlichen Endzeitstimmung ganz das passende Buch zu sein… Doch welche Überraschung:  von der ersten bis zur letzten Minute hat mich dieses Buch gepackt und nicht mehr losgelassen!  
Wir begleiten den Helden Ati auf seiner Odyssee durch das zerstörte Land und gleichzeitig auf einer Reise zu sich selbst, von einem treuen Gefolgsmann des totalitären Regimes zum denkenden und fühlenden Individuum. Ein Buch über Mut und Freundschaft und voller Hoffnung für uns alle, wundervoll formuliert und grandios übersetzt. Bei Lesen kommen mir die unterschiedlichsten Assoziationen: manchmal fühle ich mich an Michael Endes „Unendliche Geschichte“, ein anderes Mal an den Schwarzenegger-SciFi-Klassiker „Total Recall“ erinnert. Und zum Schluss der Bahnfahrt kann ich, obwohl mir ständig aus Übermüdung die Augen zufallen, nicht aufhören zu lesen – ich muss doch unbedingt erfahren, wie alles zu Ende geführt wird  …

 

Boualem Sansal, 2084

gebunden

In Abistan, einem riesiges Reich der fernen Zukunft, bestimmen die Verehrung eines einzigen Gottes und das Leugnen der Vergangenheit das Herrschaftssystem. Jegliches individuelles Denken ist abgeschafft; das Eingeschworensein auf ein allgegenwärtiges Überwachungssystem steuert die Ideen und verhindert abweichendes Handeln. Offiziell heißt es, die Bevölkerung lebt einvernehmlich und im guten Glauben. Doch Ati, der Protagonist dieses Romans, der ausdrücklich anknüpft an Orwells Klassiker "1984", hinterfragt die vorgegebenen Direktiven: Er macht sich auf die Suche nach einem Volk von Abtrünnigen, das in einem Ghetto lebt, ohne in der Religion Halt zu suchen ... Während George Orwell in seinem Zukunftsroman das totalitäre Regime Stalins vor Augen hatte, entwirft Boualem Sansal in seinem Roman das Szenario eines Regimes, das auf der religiösen Überhöhung einer Ideologie beruht. Es ist ein Regime, das sich die gegenwärtige Vereinzelung des Individuums auf der Suche nach persönlichem Glück und Wohlergehen auf erschreckende Weise zunutze und zum Motor der Gemeinschaft macht: In Abistan sind Fragen oder Diskussionen gänzlich überflüssig geworden: Eine kleine Gruppe von Herrschenden sorgt für die Gemeinschaft ebenso wie für das Wohlergehen des Einzelnen, wobei den Regeln des Staates folgend das Streben nach spiritueller Erleuchtung den Alltag eines jeden Bürgers diktiert. Sansals Vision ist zugleich faszinierend und erschreckend - in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche mahnt sie zu gelebter Brüderlichkeit, toleranter Demokratie und einsichtiger Freiheit.

zum Produkt € 24,00*

Axel von Ernst vom Lilienfeld Verlag empfiehlt:

Karl Friedrich Borée - Dor und der September
Wir lieben nicht nur die schönen Bücher für die happy few, sondern auch richtige Bestseller. Allerdings gern die anderer Zeiten. Einer davon ist der Liebesroman "Dor und der September" von Karl Friedrich Borée, der 1930 zuerst erschien und zum Feuilletonliebling und Verkaufserfolg wurde, weil neben der literarischen Szene eine ganze Generation junger Frauen begeistert war. Erzählt wird nämlich die Geschichte einer Liebe zu einer jungen Medizinstudentin namens Dor, die so zeittypisch war, dass sich viele darin wiederfinden konnten. Bis in die sechziger Jahre hinein blieb der Roman in hohen Auflagen lieferbar, jetzt ist er bei uns im Lilienfeld Verlag wieder da. Und wir empfehlen ihn dringend!

 

Karl Friedrich Borée, Dor und der September

gebunden

Nicht nur viele Lebensjahre trennen das Liebespaar in diesem Roman, auch ihr jeweiliger Platz in der Zeitgeschichte könnte nicht unterschiedlicher sein: er, der durch den Krieg von seiner Lebensbahn abgelenkte Ex-Offizier, sie, die Medizinstudentin Dor, mitten in den Möglichkeiten einer neuen Zeit der Emanzipation. In so zurückgenommener wie schöner Sprache erzählt Borée von der Gesellschaft, in der die beiden leben, von der Natur, in die es sie immer wieder zieht, von großen und kleinen Momenten der Liebe, vom Verstehen und Nicht-Verstehen und vom Zusammenstoß der Wünsche mit der Realität. Davon war nicht nur das gesamte Feuilleton der Weimarer Republik begeistert, sondern auch so unterschiedliche Autorenkollegen wie Vicky Baum oder der Schriftsteller Oskar Baum aus dem Kafka-Kreis. Aber vor allem fand sich eine ganze Generation junger Frauen in diesem Buch wieder und machte es zu einem Bestseller, der über 30 Jahre lang in vielen Auflagen lieferbar blieb und mehrfach übersetzt wurde.

zum Produkt € 22,00*

Lena Anlauf vom kunstanstifter Verlag empfiehlt:

Iris Anemone Paul - Polka für Igor
»Igor, ein Zirkushund in Rente, liebt es, gemeinsam mit Ola Polka zu hören und Geschichten aus seinem aufregenden Leben zu erzählen. Seine Freude am Fabulieren lässt uns in eine Welt eintauchen, in der afrikanische Elefanten durch brennende Reifen springen, Ziegen auf kaukasischen Ukulelen wilde Märsche spielen und es Festmahle mit Schmalzkrapfen, sizilianischer Mandelcreme, Kaiserschmarrn und russischem Borschtsch gibt!«

 

Iris Anemone Paul, Polka für Igor

gebunden

Olas Lieblingstante sammelt gerne schöne Dinge, unter anderem auch struppige Hunde von Bushaltestellen. So wurde vor einiger Zeit der polnische Zirkushund Igor zum Familienmitglied. Seinen Ruhestand verbringt der alte Knabe am liebsten schnarchend, aber wenn Ola Polka auflegt, wird Igor zum Geschichtenerzähler. Ab und zu flunkert er auch ein bisschen, aber ohne Igor wäre es einfach langweilig.

zum Produkt € 24,00*

Sebastian Guggolz vom Guggolz Verlag empfiehlt:

Boris Poplawski - Apoll Besobrasow
Ich empfehle den druckfrischen Roman »Apoll Besobrasow« von Boris Poplawski in der Übersetzung von Olga Radetzkaja. Geschrieben in den späten 1920er Jahren im Pariser Exil fängt der russische Lyriker Boris Poplawski die Stimmung einer »verlorenen« Generation ein. Junge, entwurzelte Exilanten in Paris, meist aus Russland, die das Leben so nehmen, wie es ihnen vor die Füße fällt, und jede Sekunde intensiv auskosten wollen. Das ist in einer grandios überschäumenden, bildstarken und tiefschürfenden Sprache geschrieben. Poplawski, der 1935 mit gerade mal 33 Jahren schon an Drogen und Erschöpfung starb, ist eine Stimme aus der Vergangenheit, die kraftvoll und eigenwillig bis heute gehört, beziehungsweise natürlich gelesen werden sollte.

 

Boris Poplawski, Apoll Besobrasow

gebunden

Boris Poplawski (1903-1935) war in den Pariser russischen Exilkreisen vor allem als ausdrucksstarker Lyriker bekannt. Der Roman »Apoll Besobrasow« erzählt in gleißenden Bildern von einigen entwurzelten jungen Menschen - meist russischen Emigranten -, die sich torkelnd und tanzend durch Paris treiben lassen und der Kunstwerdung ihres eigenen Lebens widmen. Der Ich-Erzähler Wassili lernt den geheimnisumwitterten Apoll Besobrasow kennen, der voller Widersprüche, aber auch von enormer Anziehungskraft für ihn ist. Beide sind verlorene Existenzen, die nach Schönheit und Aufrichtigkeit streben, beide schlagen sich durch und deuten ihre Zukunftslosigkeit zu Freiheit um. Russland gehört der Vergangenheit an, Frankreich bleibt ihnen fremd - die Nichtzugehörigkeit des Dazwischen versetzt den Roman in einen ambivalenten Schwebezustand. Doch die selbstgewählte Isolation treibt giftige Blüten, auf die Euphorie der Freiheit droht ein tiefer Absturz zu folgen. Die von der Lyrik geprägte Sprache reizt die Imaginationskraft des Lesers mit ihrer hypertrophen Farbenpracht bis zum Überschäumen - und weist mit futuristischen und surrealistischen Einflüssen, mit den ausgiebig erforschten Rauschzuständen und der radikal antibürgerlichen Attitüde der Figuren wie ein früher Vorläufer auf die späteren Beatpoeten voraus. Olga Radetzkajas Übersetzung arbeitet mit feinem Gespür die Zwischen- und Untertöne in den grellen Formulierungen und kraftvollen Bildern heraus. Sie bringt die den Figuren eingeschriebene Verlorenheit und tiefe Traurigkeit des Exils, die auch hundert Jahre später noch Gültigkeit haben, zum Leuchten.

zum Produkt € 24,00*

Bettina Wittich vom mareverlag empfiehlt:

Stefan Moster - Alleingang
Stefan Mosters „Alleingang“: ein Roman, für den wir brennen. Das liegt vor allem seiner Hauptfigur Freddy: ungehobelt, raubeinig, voller Bewunderung für Muhammed Ali, aber ohne die bürgerliche Erziehung, die seine Freunde genossen haben, ohne deren Bildung, ohne den politischen Auftrag – dafür aber mit einer verlässlichen, gesunden Intuition für das, was richtig ist. Gerecht. Und mit dem unbedingten Willen, dafür einzustehen. Unweigerlich fragt man sich beim Lesen nach seiner eigenen Haltung: Hat man überhaupt eine? Wofür würde man selbst einstehen – und was wäre man bereit zu riskieren?

 

Stefan Moster, Alleingang

gebunden

Als Kinder sind sie Freunde: Freddy und Tom. Sie wohnen in derselben Straße, besuchen dieselbe Klasse, nachmittags spielen sie Baader-Meinhof-Bande. Während Tom als behütetes Einzelkind aufwächst, lebt Freddy mit Oma und Geschwistern in einem verwahrlosten Haushalt. Anfang der Achtziger zieht Tom in eine alternative Studenten-WG; man positioniert sich gegen Kernkraft, Startbahn West und Pershing-Raketen - und gefällt sich darin, 'einen wie Freddy' in seinen Reihen zu haben. Doch die Rolle des Außenseiters ist kompliziert. Erzählt aus der Perspektive des Erwachsenen, der frisch aus der Haft entlassen ist, spielt der Roman an einem einzigen Tag: Von dort blickt Freddy zurück in jene Zeit, in der Freundschaften, Konflikte, freie Liebe und der Hunger nach Anerkennung sein Leben bestimmten - und zu einer Tragödie führten, die ihn viele Jahre seines Lebens kosten sollte.

zum Produkt € 24,00*

Nikola Richter von mikrotext empfiehlt:

Sina Kamala Kaufmann - Helle Materie
"Ein SF-Debüt, das in zwölf nahphantastischen Erzählungen mein Denken über digitale Innovationen aufgeknackt hat. Bewusstseinsverändernd, hyperrealistisch, komisch und sogar zärtlich, denn unsere Zukunft ist uns näher als wir denken. Futuristische Empfehlung."

 

Sina Kamala Kaufmann, Helle Materie

kartoniert

Narzissmustest für Führungskräfte, neue selbstgewählte Sklaverei, Kaufboykotte, Narren, die moralische Leader werden, Produktivitätsseminare, die wirklich unser Leben verändern können, oder sozial-kontrollierter Stromverbrauch: In Sina Kamala Kaufmanns Geschichten ist die Welt, wie wir sie kennen, in eine mögliche, hartgesottene Zukunft versetzt. Was wäre wenn, fragen diese Meta-Märchen, sich eine Rahmenbedingung unseres Lebens ändert? Wenn unser smartes schnelles Leben zwischen technischen Hypes und Wohlstandshipness auf einmal eine neue Grenze erhält. Wenn Trump und Steve Jobs, Mark Zuckerberg und Bill Gates, Jan Böhmermann und Jonathan Meese Chiffren für eine neue Welt werden, die schon um die Ecke linst. Dieses Debüt ist scharfsinnig und provokant, es ist komisch und wie ein kleines Erdbeben im Kopf.

zum Produkt € 14,99*

Manfred Metzner vom Verlag Wunderhorn empfiehlt:

Ré Soupault, Nur das Geistige zählt

gebunden

Bublitz, Kolberg, Bauhaus Weimar, Berlin, Paris, Tunesien, Algerien, Nord-Mittel-Su-damerika, New York, Basel, Paris, das sind nur einige Stationen in Ré Soupaults Leben als Bauhaus-Schu-lerin, Avantgarde-Filmerin, Modejournalistin, Modemacherin, Fotografin, Übersetzerin, Studentin bei Karl Jaspers, Radio-Essayistin, Schrifstellerin. Einen Teil ihrer Erinnerungen verfasste sie schon in den 1970er Jahren als Briefe. Sie verarbeitete darin u.a. ihre Tagebucher. Dieser erste Teil der Erinnerungen reicht von den 1910er Jahren bis 1949. Mit ihrem unbestechlichen, klaren Blick beschreibt sie eine durch zwei Weltkriege geprägte Welt im Umbruch. Gleichzeitig ist ihr Text ein einmaliger Blick auf das kulturelle Leben der europäischen Avantgarde. Bis kurz vor ihrem Tod arbeitete sie an der Fortschreibung ihrer Biographie.

zum Produkt € 22,80*