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Die neue Empfehlung von Franziska Kurz

  • 31.03.2023

Vorhang auf für Buchbloggerin Franziska Kurz und ihre Empfehlung von Luise Diekhoffs Roman "Gezeitenkinder":

"Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die nur noch wachsen müssen und sich jederzeit beherrschen können. Kinder brauchen Menschen, die ihnen zuhören, sie liebevoll begleiten und ihnen Richtlinien für ihr Verhalten nicht nur geben, sondern auch erklären und vorleben.
Dieses Wissen ist heute selbstverständlich, Anfang der 60er-Jahre in Deutschland aber kaum verbreitet. Die Generation der Eltern und Großeltern wurde oft mitleidlos erzogen, nur im Hinblick auf Gehorchen und sich Einfügen hin gedrillt.
Und so herrschen auch in Kindererholungsheimen, wie dem Strandhafen auf Norderney, noch Abläufe vor, wie wir sie uns heute kaum noch vorstellen können. Kinder, die zum Essen oder Fasten gezwungen werden, Kinder, die kalt abgeduscht und dann liegen gelassen werden, wenn sie vor Heimweh nachts ins Bett machen.
Kinder, die sich nach Liebe sehnen und nicht weinen dürfen, weil es sonst weder Nachtisch noch Ausflüge für ihr ganzes Zimmer gibt. Und Kinder, die nicht nur begeistert diese Drangsal mitmachen, sondern auch Schwächere hänseln und noch kleiner machen.
Denn: Kinder machen oft nach, was Erwachsene ihnen vorleben. Widerstand braucht starke Charaktere und einen Willen, der sich erst bilden muss.
In Gezeitenkinder geht es um diese Zustände in einem fiktiven Kindererholungsheim und Norderneys bewegte Geschichte: gut recherchiert, nachvollziehbar, zu Herzen gehend und bis zur Schmerzgrenze traurig-ehrlich. Dank der sympathischen Protagonistin Hanna bin ich trotz des schwierigen Themas durch die Seiten geflogen und wünsche diesem Buch viele Lesende, die Fragen stellen und sich hinter Menschen stellen, die nicht für sich selbst einstehen können."

 

Luise Diekhoff, Gezeitenkinder

gebunden

Eine junge Frau wächst über sich hinaus - für das Wohl der Kinder Norderney 1962: Die junge Hanna fängt im Kindererholungsheim Strandhafer als Pflegerin an. Sie ist voller Hoffnung, einen Beitrag zum Guten in der Welt leisten und den kranken Kindern dort helfen zu können. Doch schnell stößt sie dabei auf Widerstand: Oberschwester Margot leitet das Heim mit harter Hand, Hanna fühlt sich bald von der strengen Frau drangsaliert. Wie kann solch eine herzlose Person die Aufsicht über kranke Kinder führen? Hanna beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf immer mehr erschreckende Ungereimtheiten in der dunklen Geschichte des Heims. Sie muss sich entscheiden: wie gewohnt den Kopf einziehen oder für ihre Überzeugungen kämpfen. Und dafür alles riskieren.

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