Das Kundenmagazin des lokalen Buchhandels

schönerlesen - Frühjahr 2021

  • 18.03.2021

schönerlesen im Frühjahr! - die neue Ausgabe des Kundenmagazins der lokalen Buchhandlungen

Halten wir fest – es wird gelesen! Trotz – oder wegen der Krise. Denn „Lesen stärkt die Seele“, wie schon Voltaire wusste. Und es freut uns ungemein, dass sich LeserInnen und BuchhändlerInnen vor Ort trotz zeitweiser Ladenschließungen in vielen Bundesländern nicht aus den Augen verloren haben, dass Schaufenster, die lokalen Webshops und unser Magazin als Inspiration genutzt und viele, viele Bücher gewünscht und bestellt wurden, kurz: dass an- und ausdauerndes Lesen auch unsere BuchhändlerInnen und Buchhandlungen gestärkt und in ihrem Tun bestätigt hat. Dafür möchten wir uns aufrichtig bei allen KundInnen bedanken.

Die neue Ausgabe schönerlesen können Sie hier lesen.

Alle Bücher aus dem neuen schönerlesen finden Sie hier.

Viele weitere Empfehlungen erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung oder auf genialokal.de.

 

Unsere Buchhändler*innen empfehlen:


Rachel Elliott, Bären füttern verboten

gebunden

Sydney Smith ist Freerunnerin, doch an einen Ort wollen ihre Füße sie einfach nicht mehr tragen: nach St. Ives an der Küste Südenglands. Als sie an ihrem 47. Geburtstag endlich den Aufbruch dorthin wagt, wird sie nicht nur mit dem schmerzhaftesten Moment aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit einer Reihe skurriler Menschen: Zahntechnikerin Maria backt Muffins mit heilenden Kräften, Buchhändler Dexter ist mit der Liebe durch und trägt manchmal gerne Kleider, und Belle wohnt mit Ende zwanzig noch immer bei ihren Eltern, trägt »Ich - Otter«-T-Shirts, und führt das Hängebauchschwein der Nachbarn aus. Sie alle eint die Frage, wer eigentlich bestimmt, wann unser Leben einen Sinn hat, und ihre Schicksale verweben sich zu einer tröstlichen Geschichte: über Hilfe, die man nur von anderen bekommt, und darüber, wie man weitermachen kann, wenn die eigene Welt sich nicht mehr dreht.

zum Produkt € 22,00*

Sarah Haberhauer - Buchhandlung WortReich, Pfaffenhofen
www.wortreich-pfaffenhofen.de
Rachel Elliott: BÄREN FÜTTERN VERBOTEN

Sydney konnte noch nie stillstehen, schon als Kind kletterte sie überall hinauf, schlug Räder und verstand nicht, wieso die anderen einfach nur einen Fuß vor den anderen setzen. Über ihrem Leben liegt aber seit ihrer Kindheit gleichzeitig der Schatten eines Schicksalsschlags, der sie mit 47 Jahren zurück nach St. Ives führt. Dort möchte sie dieses traumatische Erlebnis in Form einer Graphic Novel aufarbeiten. Gleichzeitig erzählen (skurrile) Menschen aus Sydneys Umfeld aus ihrem chaotischen Alltag, von ihren Problemen und geben tiefe Einblicke in ihr Innerstes.
Der außergewöhnliche, mitreißende Schreibstil der Autorin lässt die Seiten nur so dahinfl iegen, während man teilweise ungewöhnliche Blickwinkel einnimmt (beispielsweise den eines Hundes, der erklärt, welche Emotionen er an den Menschen riechen kann). Obwohl die Geschichte geprägt ist von Melancholie, Nostalgie und Verlust, ist es keinesfalls ein trauriges oder schweres Buch, im Gegenteil – es schenkt Lebensfreude, ist witzig und spielt so wundervoll mit Worten und Sprache, dass jeder neue Satz ein Genuss ist.

 

Monika Helfer, Vati

gebunden

Monika Helfer schreibt fort, was sie mit ihrem Bestseller "Die Bagage" begonnen hat: ihre eigene Familiengeschichte. Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021 Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. "Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden."

zum Produkt € 20,00*

Aca Anders - Bücherinsel Pfersee, Augsburg
www.buecherinsel-pfersee.de
Monika Helfer: VATI

Familiengeschichten lese ich besonders gerne und seitdem ich das Buch „Vati“ von Monika Helfer gelesen habe, ist die österreichische Autorin nach ganz oben auf meiner Liste von Lieblingsautorinnen gerückt. Was bei anderen auf hunderten von Seiten gewälzt wird, konzentriert sich bei Helfer auf rund 170 Seiten. Dabei wirken die Kindheits- und Jugenderinnerungen der Autorin keineswegs komprimiert, sondern präzise, fast analytisch, ohne auch nur für einen Moment an Intensität zu verlieren. Kein Wort zuviel und auch keines zu wenig. Im Mittelpunkt steht die Figur des Vaters, die sich dem Leser Seite für Seite offenbart. Beim Lesen hatte ich das Gefühl von der Autorin an die Hand genommen zu werden und in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einzutauchen. Oder mit ihr irgendwo oben auf einer Berghütte zu sitzen und Geschichten über die unbeschwerten Jahre im Kriegsversehrtenheim, den frühen Tod der Mutter, die komplexe Beziehung zum Vater und das Schicksal der Familie gebannt zu lauschen. Nachdem ich das Buch so gut wie „eingeatmet“ habe, war ich melancholisch, aufgewühlt und glücklich zugleich. Und so dankbar für diese begnadete Erzählerin. Absolute Leseempfehlung!

 

Cho Nam-Joo, Kim Jiyoung, geboren 1982

gebunden

Der Weltbestseller aus Korea - über 2 Millionen verkaufte Exemplare weltweit. Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern - wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht - von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung's Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung's Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau - egal, wo auf der Welt - nur allzu bekannt vorkommt.

zum Produkt € 18,00*

Claudia Hüpenbecker - Unforgotten Books, Berlin
www.unforgottenbooks.de
Cho Nam-Joo: KIM JIYOUNG, GEBOREN 1982

Wer sich für das Thema Frauenrechte interessiert, der sollte unbedingt den Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo lesen. Dieser Roman mit der gesichtslosen Frau auf dem Cover hat nach seinem Erscheinen in Südkorea für einen Aufschrei gesorgt und sich mittlerweile über 2 Millionen mal verkauft. Zunächst dachte ich beim Lesen ja, dass ich nur froh sein kann, dass ich nicht in Südkorea aufgewachsen bin, aber je mehr ich Kim beim Lesen begleitete, desto mehr Parallelen
sind mir zu meinen eigenen Erlebnissen aufgefallen. Kim ist Enkelin, Tochter, Angestellte, Mutter, Ehefrau, Freundin und Hausfrau, aber vor allen Dingen ist sie eine Frau mit Zielen und Träumen, die sie nie erreichen wird, weil sie eine Frau ist. Es hat mich wütend und betroffen gemacht, wenn Kim wieder einmal enttäuscht wurde, wenn sie keinen anderen Weg sah, als die Dinge hinzunehmen, weil sie sie nicht ändern konnte. Umso wichtiger ist dieses Buch, es zeigt uns, welchen Weg wir zur
Gleichberechtigung noch gehen müssen.

 

Hengameh Yaghoobifarah, Ministerium der Träume

gebunden

Als die Polizei vor ihrer Tür steht, bricht für Nas eine Welt zusammen: ihre Schwester Nushin ist tot. Autounfall, sagen die Beamten. Suizid, ist Nas überzeugt. Gemeinsam haben sie alles überstanden: die Migration nach Deutschland, den Verlust ihres Vaters, die emotionale Abwesenheit ihrer Mutter, Nushins ungeplante Mutterschaft. Obwohl ein Kind nicht in ihr Leben passt, nimmt Nas ihre Nichte auf. Selbst als sie entdeckt, dass Nushin Geheimnisse hatte, schluckt Nas den Verrat herunter, gibt alles dafür, die Geschichte ihrer Schwester zu rekonstruieren - und erkennt, dass Nushin sie niemals im Stich gelassen hätte. »Ministerium der Träume« ist ein Roman über Wahl- und Zwangsfamilie, ein Debüt über den bedingungslosen Zusammenhalt unter Geschwistern, das auch in die dunklen Ecken deutscher Gegenwart vordringt. »Hengameh Yaghoobifarah packt den Kopf so voll mit Bildern und das Herz mit Gefühlen, dass man es kaum aushält. Ein oft genutzter Vergleich, aber hier ist er wirklich treffend: Diese Geschichte ist so aufregend, angsteinflößend, lustig und aufrüttelnd wie eine Achterbahnfahrt.« Alice Hasters >Ministerium der Träume< ist ein Hurrikan, der um ein Angstauge kreist, eine Traumafabrik, die mitten in Deutschland steht.« Karen Köhler >Ministerium der Träume< sind Yaghoobifarahs Worte eine sanfte Waffe, fein und brutal. Eine Geschichte zum Schreien und Weinen, voll von eindrücklichen Bildern und poetischer Schönheit.« Giulia Becker »Dieser Text ist wie die heiß ersehnte köstliche Süßigkeit, nur besser. Viel besser. Er ist völlig anders als alles bisher Dagewesene, und Sie müssen ihn unbedingt kennenlernen.« Olga Grjasnowa

zum Produkt € 22,00*

Ronja Hänisch - Buchhandlung Kiekenap, Solingen
www.buchhandlung-kiekenap.de
Hengameh Yaghoobifarah: MINISTERIUM DER TRÄUME

Mit dem Tod ihrer Schwester Nushin gerät Nas Welt aus den Fugen. Sie glaubt den Beamten nicht und ist überzeugt, dass der vermeintliche Autounfall eigentlich Suizid war. Gelähmt von dem Verlust ihrer engsten Vertrauten, der einzigen Person, die ihre traumatischen Kindheitserfahrungen verstehen konnte, und obwohl die Erziehung einer Teenagerin nicht weniger in ihren Lebensentwurf passen könnte, übernimmt Nas die Fürsorge ihrer Nichte Parvin. Die wiederum glaubt nicht an einen Suizid ihrer Mutter. Auf der Suche nach Antworten wird Nas immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt und Yaghoobifarah nimmt uns mit zu einer schonungslosen Bestandsaufnahme der deutschen Gegenwart.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Gleichsam schrecklich und schön und humorvoll hinterlässt Yaghoobifarahs Debütroman so viel Gefühl, dass mensch noch Tage später darüber nachdenkt.

 

Sandrone Dazieri, Opferstille

kartoniert

Die Vergangenheit wird sie finden! Als Colomba Caselli den jungen Mann in ihrem Schuppen entdeckt, ist er blutverschmiert, spricht kaum ein Wort und hat nur einen Zettel mit seinem Namen bei sich: Tommy. Die ehemalige Polizistin lebt zurückgezogen auf dem Land, seit sie vor eineinhalb Jahren bei einem Einsatz fast ums Leben gekommen wäre. Ihr genialer Partner Dante Torre wird seitdem vermisst. Der mysteriöse Tommy weckt indes ihr Interesse. Der Fall führt sie schnell zurück in die Vergangenheit und bringt sie auf die Spuren eines Kindesentführers, der "Der Vater" genannt wird. Doch Colomba hat ihn eigentlich vor Jahren getötet ... "Ein Thriller voll Action und Adrenalin." La Lettura

zum Produkt € 12,00*

Barbara Egner - Bücherstube Zirndorf
www.buecherstube-zirndorf.de
Sandrone Dazieri: OPFERSTILLE

Nichts für schwache Nerven! Nachdem die Trilogie mit dem neu erschienenen Band „Opferstille“ nun komplett ist, wird es höchste Zeit, diese Reihe des Schriftstellers Sandrone Dazieri vorzustellen: Das ungewöhnliche Ermittlerpaar um die Polizistin Colomba Caselli und den eigenwilligen Dante Torre, der Opfer besonderer Grausamkeiten war und jahrelang in einem Getreidesilo eingesperrt wurde, ist Torres Peinigern bei mehreren Kriminalfällen und Morden auf der Spur ...
Eine rasante, absolut fesselnde Thriller-Reihe mit außergewöhnlichen Protagonisten und als Schauplatz Italien – Suchtfaktor garantiert!

 

Karin Wiskandt - Buchhandlung Lenz, Barmstedt
www.buchlenz.de
S J Bennett: DAS WINDSOR-KOMPLOTT

In Windsor Castle wird ein junger Musiker tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es Mord war. Wer kann es wagen, im Lieblings-Schloß von Queen Elizabeth ein derartiges Verbrechen zu begehen? Da der junge Mann ein Russe war, ist für den Geheimdienstchef klar, wer dahinter steckt: Putin! Die Queen ist nicht überzeugt und stellt sehr, sehr diskret eigene Ermittlungen an. Unterstützt wird sie von ihrer Privatsekretärin Rozie, die schnell merkt, was für eine hohe Kunst die Diplomatie ist.
Und siehe da, die Queen hat den richtigen Riecher ...
Dieser Krimi ist einfach herrlich! Mit feinem Humor gespickt, hat die Autorin ein hinreißendes Ermittlerinnen-Paar geschaffen, irgendwo zwischen Miss Marple und The Crown. Ohne es zu wissen, habe ich mir offenbar schon immer gewünscht, gemeinsam mit der Queen zu ermitteln und ganz private (und sehr fi ktive) Einblicke in den königlichen Alltag zu erhalten. In diesen unsicheren Zeiten ist es eine Wohltat, in eine Welt abzutauchen, in der Loyalität und Gerechtigkeit bedeutsame Werte sind. Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und ich freue mich sehr auf den nächsten Fall, der wohl 2022 erscheinen soll.

 

Blogger-Tipps:


Saskia De Coster, Eine echte Mutter

gebunden

Was macht einen zur Mutter? Besonders dann, wenn man sein Kind nicht selbst auf die Welt gebracht hat? Als Saskia mit ihrer Freundin Juli ein Kind bekommt, verschieben sich die Koordinaten ihres Lebens. Alles richtet sich neu aus. Auf dem Papier ist sie Mutter, innerlich wachsen Zweifel. Juli möchte ein Kind. Saskia nicht. Trotzdem gibt sie irgendwann nach, und Juli bringt ihren gemeinsamen Sohn Saul zur Welt. Doch Saskias Muttergefühle lassen auf sich warten, eine Schieflage, die das Familiengefüge immer stärker kippen lässt. Das Paar entscheidet, Sauls leiblichen Vater Karl und dessen Familie zu besuchen. Auf der abgelegenen kanadischen Hippieinsel muss Saskia sich ihren innersten Ängsten stellen. Zwischen ihr und Juli wachsen die Spannungen, Karls Mutter, die dreißig identische moosgrüne Gewänder besitzt, füttert Saul ununterbrochen mit selbstgebackenen Keksen, und immer wieder bricht das WLAN zusammen und damit auch jeglicher Kontakt zur Außenwelt. Dann reist Karl überraschend ab, und Saskia gerät mitten hinein in einen alten Familienzwist, der sie und ihren Sohn ganz unmittelbar betrifft. »Ein Buch von epischem Ausmaß.« De Volkskrant

zum Produkt € 24,00*

Lesbische Liebesromane gibt es nicht so häufig. Bücher über lesbische Personen, die ein Kind bekommen noch weniger. Saskia De Coster schreibt in ihrem Buch über Saskia und Juli. Ein Liebespaar, das auch noch nach Jahren der Beziehung unzertrennlich und verliebt ist. In dieser Idylle fehlt Juli nur eins: ein Kind. Saskia ist sich dagegen nicht sicher ob sie Kinder möchte. Aus Liebe zu Juli stimmt sie dem Kinderkriegen dann aber zu. Das Buch ist aus Saskias Sicht geschrieben und erzählt, wie die frisch gebackenen Eltern mit dem Kind auf eine Insel reisen, auf der die Familie von Karl (Freund und Samenspender) lebt. Die Wochen dort fordern von Saskia und Juli nicht nur eine neue Routine als Mütter zu finden, sondern sich dort auch nochmal als Paar neu zu (er-)finden.
Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass hier zeitweise versucht wurde zu viele Erzählstränge zu verbinden, fügt sich am Ende alles perfekt zusammen. Es ist sehr spannend, dem Gefühlsleben von Saskia zu folgen und ihre Veränderungen mitzuerleben. Wer also besondere Liebesgeschichten mag, ist bei diesem Buch genau richtig.

...von Debbie Wallers (@bibliophilistin)
Debbie (sie/ihr) hat Anfang 2020 begonnen, auf Insta über Bücher zu bloggen. Als lesbische cis-Frau liest sie am liebsten Romane mit queeren Protagonist*innen, hauptsächlich aber Sach- und populärwissenschaftliche Bücher zu den verschiedensten Themen. Sie rezensiert ihre Bücher immer mit einem intersektional feministischen Blick.

 

Linus Giese, Ich bin Linus

kartoniert

Ein Satz, der wie eine Selbstverständlichkeit klingt - «Ich bin Linus» -, doch er teilt sein Leben in ein Davor und Danach. Auf beeindruckende Weise erzählt Linus Giese, warum er einunddreißig Jahre alt werden musste, um laut auszusprechen, dass er ein Mann und trans ist und warum sein Leben heute vielleicht nicht einfacher, aber sehr viel glücklicher ist. «Wer verstehen will, welche verschlungenen Wege es manchmal sein können, auf denen sich die eigene Identität entdecken lässt, wer verstehen will, wie sich eine Person immer wieder neu finden kann, wer verstehen will, was es heißt, trans zu sein, dass das nicht nur im Singular, sondern im Plural existiert, dass es ein ganzes Spektrum gibt, wie sich als trans Person leben, denken und lieben lässt - all denen sei dieses Buch ans Herz gelegt.» (Carolin Emcke) Eigentlich ahnt er es seit seinem sechsten Lebensjahr. Doch aus Sorge darüber, wie sein Umfeld reagieren könnte und weil ihm Begriffe wie trans, queer, nicht-binär fehlen, verschweigt Linus lange, wer er wirklich ist. Mit dem Satz «Ich bin Linus» beginnt im Sommer 2017 sein neues Leben, das endlich nicht mehr von Scham, sondern Befreiung geprägt ist. Offen erzählt Linus Giese von seiner zweiten Pubertät, euphorischen Gefühlen in der Herrenabteilung, beklemmenden Arztbesuchen, bürokratischen Hürden, Selbstzweifeln, Freundschaft und Solidarität, von der Macht der Sprache und digitaler Gewalt. Seit seinem Coming-Out engagiert sich Linus für die Rechte von trans Menschen. Vor allem im Netz, aber nicht nur dort, begegnet ihm seither immer wieder Hass. Doch Schweigen ist für ihn keine Option. «Linus Giese erzählt seine Geschichte so offen, mutig und spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich sage das nicht oft, aber: Hören Sie diesem Mann zu.» (Margarete Stokowski)

zum Produkt € 15,00*

“Ich bin Linus”, sagt Linus zum ersten Mal im Alter von 31 Jahren, als er bei Starbucks einen Kaffee bestellt. Der Satz wird sein Leben ordentlich umkrempeln. Linus ist trans – bei seiner Geburt wurde ihm ein Geschlecht zugeordnet, mit dem er sich nicht identifi ziert. In seinem Buch erzählt er von der Freude, dem Schmerz, der Schönheit, dem Hass, den großen und kleinen Momenten, die ihm als Mensch, der sich entschieden hat, sein Leben unverblümt zu leben, begegnen. Dabei kommt man selbst nicht ganz ungeschoren davon. Oft wird man von Hoffnungslosigkeit überwältigt, wenn man sich als Leser*in wiederholt bewusst wird, dass trans sein kein Spaziergang ist, in einer Gesellschaft, die von festgefahrenen Geschlechterrollen- und Vorstellungen geprägt ist. Doch am Ende gewinnt die Hoffnung.
Linus erzählt ehrlich und aufklärend von seinen Erfahrungen und spricht dabei Mut zu: Trans sein heißt stark sein, schön sein, Mensch sein, und nicht alleine sein, auch wenn es manchmal so erscheinen mag.

...von Kai Spellmeier (@kaispellmeier)
Kai (er/ihn) liest und bespricht auf Instagram queere, feministische, und anti-rassistische Literatur auf Englisch und Deutsch – von Jugendbüchern bis Sachliteratur ist alles dabei.