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Im liberalen Denken gilt Metaphysik oft als überwunden - als irrationales Erbe vormoderner Weltbilder und Gefahr totalitärer Wahrheitsansprüche. Doch gegenwärtige politische Krisen erzählen eine andere Geschichte: Der Aufstieg irrationalistischer Politik, religiösen Fanatismus' und verschwörungsideologischen Denkens zeigt, dass metaphysische Sinnbezüge nicht von der Politik zu trennen sind und destruktive Züge annehmen können, wenn sie nicht kritisch reflektiert werden.
Vor diesem Hintergrund entwirft Adrian Paukstat eine politische Metaphysik, die das Politische als spannungsvolle Vermittlung von Immanenz und Transzendenz begreift und dafür eintritt, die metaphysische Herausforderung politischer Geltungsgründe bewusst anzunehmen, anstatt sie zu verdrängen. Im Zentrum stehen materialistisch-metaphysische Konzepte von Adorno, Bloch und Benjamin, deren Denken als kritische Aneignung jüdisch-theologischer Traditionen gelesen wird. Der Autor verbindet Ideengeschichte mit systematischer Theorie und plädiert für eine politische Wiederaneignung von Hoffnung, Glaube und Fantasie jenseits liberaler Nüchternheit.
Adrian Paukstat, Dr. phil., promovierte am Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Augsburg.