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Ich war nie ein Freund der Reeperbahn. Zu laut, zu grell, zu viele Menschen, die nachts etwas anderes suchten als am Tag. Aber als Kriminalkommissar in Hamburg kann man sich seine Einsatzorte nicht aussuchen. Und wenn mitten im Herzen von St. Pauli jemand ermordet wird, dann ruft das nach mir und Roy. Es war kurz nach halb vier, als das Telefon klingelte. Ich war gerade dabei, mir einen zweiten Kaffee aufzugießen, als Roy schon mit der Jacke in der Hand im Flur stand.
"Toter auf der Großen Freiheit. Sieht nach Mord aus", sagte er knapp. Sein Blick war klar, aber ich sah die Müdigkeit in seinen Augen. Wir waren beide schon zu lange im Dienst, um uns noch über einen weiteren Toten zu wundern. Aber der Kiez - der war immer speziell.
Wir fuhren im Dienstwagen durch die noch nassen Straßen. Der Regen hatte aufgehört, aber die Stadt glänzte, als hätte sie sich für uns herausgeputzt. Die Lichter der Reeperbahn spiegelten sich in den Pfützen, und der Geruch von Bier, Parfüm und kaltem Rauch lag in der Luft. Hamburg eben.
Die Absperrung war schon aufgebaut, als wir ankamen. Blaulicht, ein paar Neugierige hinter dem Flatterband, und mittendrin Dr. Dr. Friedrich G. Förnheim, der Forensiker, der so tat, als gehöre ihm die Welt. Er stand über der Leiche, als würde er ein besonders langweiliges Kunstwerk betrachten.