Aloys Winterling entwirft hier ein faszinierendes Portrait des römischen Kaisers Caligula und befreit ihn aus dem dichten Gestrüpp der Legendenbildung. Zugleich entlarvt er die Doppelgesichtigkeit der römischen Senatsaristokratie. Der Mythos vom wahnsinnigen Kaiser verschwindet zugunsten historischer Klarheit. Caligulas Politik gewinnt scharfe Konturen und eine eindeutige Zielrichtung - die Durchsetzung einer offenen Alleinherrschaft.
Aloys Winterling, geb. 1956, ist nach Professuren in Bielefeld, Freiburg/Brsg. und Basel/Schweiz seit 2009 an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Seine Forschungsinteressen gelten den Besonderheiten des Verhältnisses von Politik und Gesellschaft sowie den Wechselwirkungen zwischen kulturellen und Persönlichkeitsstrukturen in der griechisch-römischen Antike. Er hat Untersuchungen zu Hof und Monarchie in der frühen Neuzeit und in der römischen Kaiserzeit, zur aristokratischen Kommunikation im kaiserzeitlichen Rom sowie zur Krise der griechischen Polis im 4. Jahrhundert v. Chr. vorgelegt.