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Ein Mann mit vielen Namen überschreitet die Grenze zu Klinn mit einem Visum für neunzig Tage und bleibt. Klinn ist eine Stadt, die sich wie eine reale Stadt anfühlt, aber nicht ganz stimmt: ein Kanal, der ins Nirgendwo führt, Hausboote, die sich langsam von der Welt verabschieden, eine Kathedrale, die nachts von Scheinwerfern verhört wird, ein Zirkus mit reglosen Clowns und ein Denkmal für zehn Matrosen, die vor Jahrzehnten gemeinsam mit dem Feind untergingen.
Er lebt dort mit Anna, die seine Sprache nur halb beherrscht, seine Papiere nie ganz verlängert und deren Biografie sich bei jedem Gespräch ein Stück weiter verschiebt. Er spaziert stundenlang am Kanal entlang, immer in dieselbe Richtung, bis sie umkehren, weil das Meer nie kommt. Er weiß: Klinn ist der einzige Ort, an dem er sein will, auch wenn er ihn vielleicht nie offiziell betreten durfte und irgendwann wieder vertrieben werden wird.
Der Roman erzählt in nüchterner, präziser Sprache von der Sucht nach einem Ort, der einen nicht will, von der Liebe in einer Sprache, die man nicht ganz versteht, und von der schleichenden Erkenntnis, dass die Realität, in der man sich eingerichtet hat, möglicherweise nur eine leicht verschobene, möglicherweise dystopische Variante der eigenen ist. Klinn ist ein Exilroman, der sich wie ein stiller Science-Fiction-Traum liest - ohne Raumschiffe, aber mit der ständigen, leisen Frage, ob man sich gerade in der richtigen Welt befindet oder längst in die falsche Richtung abgebogen ist.
388 Seiten, sprachlich dicht, atmosphärisch beklemmend, ohne Pathos.
Geboren 1960 in Belgrad. Wuchs zwischen Donau und Save auf, begann ein Literaturstudium, brach ab und verschwand für Jahrzehnte in osteuropäischen Städten. Verdiente sein Geld als Drehbuchautor; schrieb mehrere Spielfilme und TV-Serien, darunter einen düsteren Thriller, der 1993 auf dem Belfast Horror Film Festival für den "Melies d'Argent" nominiert war.Mitte der Achtziger tanzte er auf einer Prager Party einmal mit Helena Suková, kurz nach ihrem US-Open-Doppelsieg. "Der absolute Höhepunkt meines Lebens", sagt er noch heute.Später spielte er als Tubist in der lose zusammengeschusterten Truppe "Kanalorchester Belgrad-Prag", die in leerstehenden Lagerhallen und an Flussufern auftrat, bis sie sich einfach auflöste.Seit Jahren schreibt er kaum noch für die Leinwand. Klinn ist sein erster Roman unter dem leicht veränderten Namen Naujox und das erste größere Prosawerk seit sehr langer Zeit.Lebt heute zurückgezogen in Budapest. 65 Jahre alt.