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Genau 47 Kilometer schlängelt sich die Spree durch Berlin, und weil die Spree ein sehr langsamer Fluss ist (manchmal fließt sie sogar rückwärts), schafft sie nie mehr als 17 Kilometer pro Tag, ist also fast drei Tage durch Berlin unterwegs. Wer sich von ihr treiben lassen will, hat also genug Zeit, sich umzuschauen, sich kuriose, unbekannte oder auch gruselige Geschichten von ihren Ufern oder Inseln erzählen zu lassen und Geschichte und Stadt aus anderer Perspektive neu zu entdecken - vom Wasser aus. Joseph Roth schrieb 1921: »Die Stadt hat, vom Wasser aus gesehen, eine andere Physiognomie: eine intimere und ehrfürchtigere zugleich. Die verborgenen Heimlichkeiten aller Häuser und neuer Mietskasernen offenbaren sich der Wasserseite. Höfe, Gänge, Balkons, alte Tore, Misthaufen, Intimitäten jener Häuser, die der lauten Straße gegenüber erschlossen und diskret sind. Vor der Verschwiegenheit des Wassers dürfen sie sich im Negligé zeigen.«
Carl-Peter Steinmann, 1946 in Lerbeck/Westfalen geboren, lebt als Autor in Berlin. Im TRANSIT Buchverlag erschienen von ihm zuletzt »Tatort Berlin« und »Sonntagsspaziergänge«.
Vorwort Auf dem Weg nach Berlin, gegrabene Kannäle, rettende Fischer und ein rudernder Fährmann Zwischen Dämeritzsee und Rahnsdorf "F4" versteckt in den Müggelbergen, ein Schloss und zwei Namen: Friedrich und Katte Zwischen Müggelsee und Köpenick Der Waschsalon für Berlin, tollkühne Aviatiker und acht Morde bey der schönen Weyde Von Spindlersfeld nach Schöneweide Nesthäkchen und Fontane im Eierhäuschen und die Knüppelbahn unter der Spree Vom Plänterwald zur Oberbaumbrücke Konzerte im Liegen, die "6" und ein vergessenes Schloss Zwischen Osthafen und Schloss Monbijou Wo ist Fontanes Verlobungsbrücke geblieben? Besuch im "Asyl der Reinlichen" Von der Friedrichstraße zum Luisenplatz Gespräche mit Geistern und die flotten Geschäfte von Tante Agnes Zwischen Schloss Charlottenburg und der Spreemündung Quellenhinweise Bildquellen Über den Autor