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Ich war jung, voller Pläne, als mein Leben zum Stillstand kam. Was mit einem Infekt begann, wurde zu einer fortschreitenden Krankheit, die keine Ruhe, keine Therapie und kein guter Wille heilen konnte. Statt medizinischer Hilfe bekam ich eine Fehldiagnose: Depression. Die eigentliche Ursache blieb vorerst unerkannt: eine schwere neuroimmunologische Erkrankung namens M.E. (Myalgische Enzephalomyelitis)
In diesem Buch erzähle ich, was es bedeutet, in einem Körper zu leben, der nicht mehr funktioniert. Ich beschreibe den Verlust von Sprache, Licht und Bewegung. Den Rückzug in ein stilles Zimmer. Und die Hilflosigkeit in einem System, das Menschen wie mich unsichtbar macht.
Protokoll einer Fehldiagnose ist ein ehrlicher Erfahrungsbericht über eine der schwersten Krankheiten der Welt und eine Aufforderung nicht mehr wegzusehen.
Für alle, die glauben, es sei nur Erschöpfung. Und für jene, die wissen, dass es mehr ist.
Das Buch wurde barrierearm gestaltet, um auch erkrankten Leser:innen das Lesen zu erleichtern.
Carmen Reimann wurde 1998 in Werne geboren und hat Grafikdesign studiert. Sechs Monate nach dem Abschluss bricht sie zusammen. Die Diagnose: Myalgische Enzephalomyelitis. Eine Krankheit, die kaum jemand kennt, aber alles nimmt.
Sie lebt heute mit schwerem Verlauf, schreibt über Systemversagen, Reizempfindlichkeit, Isolation und über die Wut, krank zu sein und nicht gesehen zu werden.
