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Das tägliche Brot legt mit schonungslosem Blick die alltäglichen Strategien des Überlebens im industrialisierten Kaiserreich frei. Im Zentrum steht eine junge Arbeiterin mit ihrer Familie, gefangen zwischen kargen Löhnen, Hunger und den moralischen Zumutungen der Mietskasernen. Brot fungiert als Leitmotiv und Maß des Menschlichen; Viebigs naturalistisch-realistische Erzählweise verbindet genaue Milieuschilderung, erlebte Rede und eine nüchterne, doch empathische Beobachtung. Szenen aus Werkhalle, Stube und Schankwirtschaft fügen sich zu einem Panorama, das an Zola und den deutschen Naturalismus (Hauptmann, Holz) anschließt und den sozialen Roman der Jahrhundertwende fortschreibt. Clara Viebig, eine der prägenden Stimmen um 1900, verband als scharfe Beobachterin urbaner wie provinzieller Lebenswelten dokumentarische Genauigkeit mit erzählerischer Spannung. Ihre Erfahrungen in Berlin und im Rheinland, die öffentliche Debatte um Frauenarbeit, Armut und soziale Reformen sowie ihr Interesse an Determination durch Milieu und Ökonomie prägen dieses Buch. Viebig schreibt aus einer kenntnisreichen Nähe zu den Zwängen weiblicher Existenz, ohne deren Handlungsspielräume zu romantisieren. Empfohlen sei Das tägliche Brot allen, die die sozialen Tiefenschichten des Wilhelminischen Deutschlands literarisch erfassen möchten: als Studienlektüre zu Naturalismus, Stadt- und Arbeiterliteratur ebenso wie als fesselnder Roman. Wer präzise Milieustudien, ökonomische Hellhörigkeit und erzählerische Integrität schätzt, findet hier ein Werk von anhaltender Aktualität und analytischer Schärfe.
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