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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: keine Benotung, Ludwig-Maximilians-Universität München (GSI für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: HS: Francois Mitterrand und die deutsche Einheit, Sprache: Deutsch, Abstract: `"Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört".` 1Mit diesem Satz beschrieb Willy Brandt, der lange Jahre regierender Bürgermeister vonBerlin war, seine Gefühle, die er empfand, als er am 10. November in die `Freie Stadt` kam,um mit eigenen Augen zu sehen, was am vorherigen Abend passiert war: Die Mauer wargefallen. Ein Umstand, den die wenigsten so schnell erwartet hatten.Der Aufbruch zur Demokratie, der sich in der DDR, in Polen, Ungarn und weiterenOstblockstaaten zeigte, war unter anderem das Resultat des Reformprogrammes MichaelGorbatschows, das vor allem unter den Schlagworten `Perestroika` (wirtschaftliche undpolitische Umgestaltung) und `Glasnost` (Offenheit) bekannt wurde. Gorbatschows Anliegenwar es, die marode Wirtschaft der Sowjetunion mit Hilfe marktwirtschaftlicher Elemente,aber auch den Sozialismus in seiner ganzen Form zu modernisieren, die Abrüstung Ost undWest voranzutreiben und auf eine Entspannungspolitik mit den Vereinigten Staaten vonAmerika zu setzen. Der Westen war von diesem neuen Kurs der Sowjetunion begeistert, dochErich Honecker war enttäuscht und wütend über die Anwandlungen seines `Chefs`, der sichimmer mehr der Bundesrepublik und den USA zuwendete. Honecker hatte das Ziel, dieZweistaatlichkeit der beiden deutschen Staaten zu zementieren, doch damit stieß er beiGorbatschow auf taube Ohren. Er verstand die Reformpolitik Gorbatschows "als Anschlagauf die eigene Machtbasis". 2 Dabei wollte Gorbatschow den Sozialismus überhaupt nichtabschaffen, sondern ihn lediglich leistungsfähiger machen. Der gigantische sowjetischeMilitärapparat erschöpfte die finanziellen Quellen der UdSSR in einem solchen Maße, daß inder Bevölkerung erhebliche Versorgungslücken entstanden waren und auch der technischeRückstand zu den westlichen Staaten immer größer wurde. So gehörte auch die Breschnew-Doktrin, die Moskau das Recht einräumte mit Gewalt zu reagieren, sollte der Sozialismus ineinem dem Warschauer-Pakt angehörenden Länder gefährdet sein, Ende der 80er Jahre derVergangenheit an. Moskau konnte nicht mehr die Mittel dafür aufbringen, für die`Partnerstaaten` zu sorgen und räumte ihnen daher ein Selbstbestimmungsrecht ein. Es wurdeihnen gesagt, daß sie nunmehr selbst auf die Zustimmung ihrer Bevölkerung angewiesen seienund sie nicht mehr auf die Unterstützung der Sowjetunion zählen könnten. [...]1 Weber, Deutsche Geschichte, S. 278.2 Weber, Deutsche Geschichte, S. 251.