Diedrich Diederichsen

Körpertreffer

Zur Ästhetik der nachpopulären Künste. 20,3 cm / 12,4 cm / 1,5 cm ( B/H/T )
Buch (Softcover), 147 Seiten
EAN 9783518586938
Veröffentlicht Februar 2017
Verlag/Hersteller Suhrkamp Verlag
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Beschreibung

Erst seit den 1960er Jahren widmen sich die Künste gezielt der technischen Klang- und Bildaufzeichnung. Wo vorher nur Slapstick und Surrealismus war, schießen nun Genres in großer Zahl aus dem Boden. Als behäbig erweist sich dabei eine Kulturkritik, die immer noch versucht, die Filme der Nouvelle Vague, das Cinéma Vérité, Punk, HipHop, Heavy Metal und Minimalismus, Fluxus, Performance Art, Pop Art, Nouveau Réalisme, Arte Povera, Soul-Musik und Concept Art entlang der Unterscheidung von E und U zu sortieren - als entweder hohe oder populäre Künste. In seinen Adorno-Vorlesungen zeigt Diedrich Diederichsen, dass ihr Gemeinsames viel entscheidender ist: das Bemühen, den verstörenden Effekt der Aufzeichnung und Wiedergabe von Körpern, Stimmen und anderen Realweltsplittern einzuarbeiten, zu verstärken, umzuleiten, der Kunst anzupassen oder die Kunst um den - sei es aggressiven oder zärtlichen - Effekt herum zu entwickeln. Im Lichte dieser Effekte von Phonographie und Photographie müssen alte Unterscheidungen über Bord geworfen und auch die Folgen von Kunst neu gedacht werden - egal, ob man Kinder schützen oder Erwachsene politisieren will. Dieses Buch ist Teil der Grauen Reihe.

Portrait

Diedrich Diederichsen, geboren 1957 in Hamburg, war in den 1980er Jahren Chefredakteur der Musik- und Popkulturzeitschrift Spex. Er veröffentlicht u.a. auch Texte in der Süddeutschen Zeitung, DIE ZEIT und der taz. Nach seinem Rückzug aus der Spex-Redaktion konzentrierte sich Diedrich Diederichsen auf seine Arbeit im kulturtheoretischen und akademischen Bereich. Seit 2006 lehrt er als Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Inhaltsverzeichnis

Indexikalität und Folgenreichtum
Ästhetik der Verursachung
Kritik der Wirkung, Kritik der Folgenlosigkeit
Aktivierung, Kulturindustrie, Effekt
Hat die Kulturindustrie eine Geschichte? Haben die Medien eine?
Der Index als konstruktiver Bruch
Case Study New York um 1960: Sex und Gewalt statt Lust und Unlust
Vor fünfundfünfzig Jahren
Traumhäuser
Hinter dem Spiegel: Queer Theatre, Screen Tests, Free Persons
'I could sleep for a thousand years' - Duration und kollektive Passivitätsakte
Gewalt wird zum Thema, Sex zum Bild
Sex und Gewalt statt Lust und Unlust: Verallgemeinerungen des Übergriffs
Trash-Filme und Free Jazz - noch eine Fallstudie
Entertainment through Pain und Repolitisierung
The Healing Festival: Konsequenz, Selbstorganisation, Kunst
Art Always Has Consequences
Gegenwartskulturen der Aggression und Verführung: HipHop, Metal, Pornographie
Vibration und Perforation oder ein lateraler Index: Kollektive und gemeinschaftliche Produktionen
Rezeptionsgemeinschaften und ihre Produktionen
Kunstcharakter und Erfahrung
Eine kleine Zusammenfassung
Der Fall Brasilien: Eine Populärkultur und eine Designtheorie

Hersteller
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