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DAS BETREUUNGSSYSTEM FÜR KLEINKINDER IN DER DDR UND SEINE FOLGEN Verzweifelte Briefe beunruhigter Mütter, Protest und Kritik von Kinderärzten und erschreckende Studienergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - bislang unaufgearbeitete Quellen zeigen den bis heute als familienfreundlich wahrgenommenen Krippenalltag der DDR in einem düsteren Licht. Der Erziehungswissenschaftler Florian von Rosenberg berichtet wissenschaftlich fundiert und zugleich berührend, wie die Kleinsten der Republik einen hohen Preis für das sozialistische Prestigeprojekt zu zahlen hatten. Glückliche Säuglinge und Kleinkinder prägten die DDR-Berichterstattung über die Krippen: gemeinsam spielen, singen und fröhlich sein. Diese schönen Bilder der Kindheit verblassen, sobald man einen Blick hinter die staatliche Propaganda wirft und die Akten des zuständigen Ministeriums für Gesundheitswesen in die Hand nimmt. Diese offenbaren, unter welchen Bedingungen die Kinder zwischen 1949 und 1989 tatsächlich lebten. Warum starben Säuglinge so häufig nach dem Wiedereinstieg der Mütter in den Arbeitsprozess? Wieso waren die staatlich betreuten Kinder oftmals untergewichtig, klein und krank? Warum war die emotionale, sprachliche und geistige Entwicklung der Kinder in der Krippe schlechter als in der Familie? Im Ministerium kannte man die Antworten auf diese Fragen, die öffentlich nicht gestellt werden durften. Wer wissen möchte, wie die öffentliche Kleinkindbetreuung in Deutschland erstmals flächendeckend durchgesetzt wurde, kommt um dieses Buch nicht herum. - Über 20.000 Säuglinge starben in der DDR zwischen 1952 und 1967 an schweren Ernährungsschäden - Erschließt viele neue, bisher unbekannte Quellen - Florian von Rosenberg räumt mit Mythen auf
Florian von Rosenberg ist seit 2013 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Erfurt.
VORWORT I. AUFNAHME IN DIE KRIPPE Protest, Verzweiflung, Verleugnung II. SOZIALISTISCHE FAMILIEN Widerstand in Calau Zwischen Weimar und Moskau III. KRANKE KRIPPENKINDER Kleiner und leichter als die anderen Familien- und Krippenkinder im Vergleich IV. STERBENDE KINDER Jussuf-Ibrahim-Krippen Toxische Dyspepsien Der Lederriemen Propaphenin V. DDR-DEBATTEN UM DIE KRIPPE Wer ist die bessere Mutter? Kasernen des Kapitalismus VI. DIE KINDLICHE ENTWICKLUNG IN DER KRIPPE Entwicklungsrückstände Zitternde Hände VII. POLITIK UND PÄDAGOGIK Politische Repression «Kinder ohne Liebe» Pawlows Hunde VIII. KAPAZITÄTSSTEIGERUNG Überbelegung Abhärtungsmaßnahmen Entwicklungsdefizite IX. GETEILTE AUFMERKSAMKEIT Unterbesetzung Zuwendung Problemkinder X. ALTE UND NEUE ERZIEHUNGSVERHÄLTNISSE «Mutti geht mit Dir zu anderen Kindern» «Nun bin ich allein!» XI. SKEPTISCHE STIMMEN «Zivilisatorisch überformte Pflegebedingungen» Kritische Kinderärzte NACHWORT DANK ANMERKUNGEN QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS Ungedruckte Quellen Gedruckte Quellen Literatur Online-Quellen Bildnachweis