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Dass alle Menschen von Geburt aus gleich seien, ist eine Überzeugung der westlichen Aufklärung, die in die Menschenrechtserklärungender Amerikanischen und der Französischen Revolution eingegangen ist. Doch das verhinderte nicht,dass es noch immer Sklaverei, Ungleichheit der Geschlechter und Verelendung ganzer Bevölkerungsgruppen gibt.1948, nach den Erfahrungen der Gräuel des Zweiten Weltkriegs und vor allem des Holocaust, formulierten dieVereinten Nationen unter der Federführung von Eleanor Roosevelt und René Cassin die Allgemeine Erklärungder Menschenrechte. Diese ist kein verbindliches Völkerrecht, sondern ein Modell, das längst nicht allen Staatenpasste. Die Sowjetunion sah die sozialen Rechte nicht genug betont, der südafrikanische Apartheitsstaat fandgar nicht, dass alle Menschen dieselben Rechte haben sollten, die Saudis wollten Frauen keine gleichen Rechtegeben und den Menschen keine freie Wahl ihrer Religion zugestehen; auch die USA haben die Folter legitimiert,und gleicher Zugang zur Bildung ist nicht einmal in Deutschland durchgesetzt. Also muss an der Formulierungund vor allem der Durchsetzung der Menschenrechte weitergearbeitet werden.
François de Smet, geb. 1977, ist Philosoph und Direktor von Myria, der Institutiondes belgischen Staats, die über die Rechte von Ausländern - vor allemvon Migranten - wacht. Er ist Autor von Büchern zur Theorie der Demokratie