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Der Ort: Sparta, also der Kriegerstaat der Antike schlechthin.
Die Person: Archidamos, einer der zwei Oberkommandierenden Spartas.
Die Zeit: vor über 2400 Jahren!
Und doch äußert Archidamos Gedanken, die so aktuell sind, dass man im Vergleich meinen könnte, heutige amtierende Politiker kommen aus der Steinzeit.
Da ist bei Archidamos der Gedanke, dass ein Krieg zwischen gleich starken Gegnern ein Abnützungskrieg wird.
Da ist der Gedanke, dass bei der Beurteilung eines solchen Krieges die Erwartung eines schnellen und sicheren Sieges reines Wunschdenken ist.
Da ist die Ablehnung von Wunschdenken, da dies eines echten Strategen unwürdig ist.
Da ist die Einsicht, dass man vor dem Lostreten eines solchen Krieges wirklich alle anderen Schritte so gehen muss, dass Provokationen ausgeschlossen sind.
Da ist die Einsicht, dass man vor dem Beginnen eines solchen Krieges eine ehrenvolle Exit-Strategie haben muss, oder den Krieg erst gar nicht anfangen sollte.
Da ist die Vorsicht davor, sich als Führungsmacht von laut klagenden Alliierten in einen Krieg hineinziehen zu lassen: man lese hier im Buch die Rede der Korinther. Man könnte meinen, dass dies die Worte von heutigen Staaten sind, die um Unterstützung bitten.
Und auch da ist Archidamos aktuell:
Er ist der eigentliche Erfinder eines Nachrüstungs-Beschlusses, den ja auf den ersten Blick Helmut Schmidt erfunden hat.
Ich habe diese Gedanken von Archidamos aus der primären Quelle über ihn entnommen: aus der Geschichte des Peloponnesischen Krieges des Thukydides, eines Zeitzeugen. Und da, wo sich die Rekonstruktion anderer, naheliegender Gedanken anbot, habe ich diese den überlieferten Gedanken hinzugefügt.
Videant consules ne quid detrimenti capiant genus humanum orbisque terrarum!
Der Autor ist studierter Altphilologe, woraus sich auch die Kenntnis des Altgriechischen erklären: Ein Student des Lateinischen muss auch Lektürefähigkeit im Altgriechischen nachweisen. Diese Kenntnisse wurden ergänzt durch das Studium der Geschichte, wobei ein Schwerpunkt die Geschichte des Altertums war.
Schon seit der Kindheit beschäftigte den Autoren das Thema Krieg und Frieden, da Vater und Mutter in unterschiedlichster Weise sehr häufig vom 2. Weltkrieg erzählten. Beide Eltern hatten in ihm und durch ihn persönlich gelitten. Zu seiner ersten Lektüre gehörten Abenteuergeschichten, Schilderungen von Kriegen und Eroberungen, Biografien von sogenannten Kriegshelden. Der nächste Impuls zum Thema erfolgte in der Schulzeit gerade durch die Fächer Geschichte und Latein. Damals waren beide Fächer noch stark militärisch geprägt.
Der Blick aus dieser Prägung erfuhr eine wesentliche Weiterung durch das Studium. Der Autor studierte bei Professor Hahlweg, dem führenden Clausewitzforscher seiner Zeit, der sich unter dem Eindruck der sogenannten Nachrüstungsdebatte für die Friedensforschung geöffnet hatte. Der Autor war von dieser Verbindung von Militärgeschichte und Friedensforschung fasziniert. Hieraus entstand die weitere Beschäftigung mit dieser besonderen Kombination zweier Sichtweisen. Auch wenn beruflich oft wenig Zeit blieb, so hörte die Beschäftigung mit Kriegführung und Friedensführung nie auf.
Von diesem Standpunkt beobachtete der Autor die Zuspitzung des Konflikts von Nato und Russland seit langem mit steigender Sorge. Regelrecht alarmiert wurde er zum Jahreswechsel 2021 zu 2022, als der Konflikt in den jetzigen Krieg abglitt. Von da lag es für den Autoren nahe, sich in der Geschichte nach ähnlichen Erscheinungen umzusehen, denn die Geschichte ist ja die gesammelte Erfahrung des Menschengeschlechts. Oder, um es mit Professor Hahlweg zu sagen: Der Autor suchte in der Tiefe des historischen Erfahrungsraumes.