Gerrit Rohde

Rostows Stadienmodell

Politische Theorie oder Propaganda?. 3. Auflage. Paperback.
kartoniert , 24 Seiten
ISBN 3640512812
EAN 9783640512812
Veröffentlicht Januar 2010
Verlag/Hersteller GRIN Verlag
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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Universität Hamburg (für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Neuere Diskurse der Entwicklungstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Stadienmodell aus -Stadien wirtschaftlichen Wachstums - Eine Alternative zur marxistischen Entwicklungstheorie- von Walt W. Rostow aus dem Jahre 1960 wird in der Politikwissenschaft gängigerweise als Grundlage für die Modernisierungstheorie, einer der so genannten Großtheorien innerhalb der Entwicklungstheorien, bezeichnet. Tatsächlich beeinflusste es die praktische Umsetzung von Entwicklungspolitik einer ganzen Dekade. Gleichsam war es nie unumstritten und wurde schließlich auch aufgrund mangelhafter realpolitischer Ergebnisse später wieder verworfen. Obwohl das Modell primär einen wirtschaftlichen Ansatz zur Erklärung und Überwindung von Unterentwicklung wählt, integrierte Rostow vor allem auch politische Aspekte.
Inwieweit genügt sein Modell dem Anspruch, als Grundlage der Modernisierungs- und damit einer politischen Theorie zu dienen? Anhand welcher Indikatoren kann man dies bewerten? Welche Aspekte umfasst die Modernisierungs- bzw. die politische Theorie im Allgemeinen überhaupt? Muss Rostows Werk nicht vielmehr als ein interessengesteuertes, ignorantes, ja sogar arrogantes Zeitprodukt gesehen werden, dass nur aufgrund seiner Schlichtheit einen derartigen Einfluss auf die Realpolitik haben konnte?
Da aus heutiger Sicht eklatante methodische Mängel bezüglich der wissenschaftlichen Beweisführung in Rostows Stadienmodell zu bemängeln sind, schließt diese Seminararbeit mit dem Fazit, dass es nur bedingt dem Anspruch genügen kann, als entscheidender Beitrag Ansatz einer politischen Theorie zu gelten und es vor allem vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des Kalten Krieges betrachtet werden muss. Dieser machte klare Abgrenzungen vom weltpolitischen Gegner mitunter wichtiger, als fundierte wissenschaftliche Ergebnisse. Insofern hätte der Untertitel -Eine alternative zur marxistischen Entwicklungstheorie- besser die Überschrift des Werks bilden sollen.

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