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Die Geschichte der DSR endete endgültig mit der Privatisierung der Reederei. Endgültig, weil schon mit der Abberufung von Generaldirektor Kapitän Dr. Artur Maul und der Umwandlung des VEB Deutfracht/Seereederei Rostock in eine GmbH Anfang 1990 die DSR, so wie ihre Seeleute sie liebten und schätzten, aufhörte zu existieren. Der Rest war ein mehr oder weniger chaotisches Sterben der einst größten europäischen Universalreederei. Weniger, weil Harry Wenzel und seine Verbündeten den Prozess, soweit es ihnen die Hamburger Gegner in der Treuhand und in der Politik erlaubten, das Kapitel mit Anstand und Würde für alle DSR-Angehörigen beenden wollten. Es hat wohl nur wenige DDR-Unternehmen gegeben, die, ungeachtet aller Vorgaben, Behinderungen und Störfeuer dieses erzwungenen Sterbens so diszipliniert überstanden haben. Die von Kapitän Diestel gesammelten Berichte und Interviews von fast einhundert Zeitzeugen der erfolgreichsten Phase der Rostocker Schifffahrt beschreiben mit vielen Emotionen die Wurzeln, die Stärken und Schwächen des Unternehmens, den Übergang in die für sie neue und doch alte westdeutsche Schifffahrt, den viele nicht wollten, und die ungewohnten Probleme bei ihren neuen Auftraggebern. Konrad Reich, der Doyen der Rostocker maritimen Literatur, hat generell die Sprache der Seeleute gelobt. An den Aussagen vieler Zeitzeugen hätten Wossidlo und Reich ihre Freude gehabt. Unter den Zeitzeugen finden sich Mannschaften und Unteroffiziere sowie nautische und technische Offiziere, Befrachter und Mitglieder der Geschäftsleitung von DSR und DSR Senator. Frauen haben sich mit wortstarken Beiträgen beteiligt. Zu den Themenkomplexen gehören die Geschichte des Unternehmens, der Einfluss der Politik, der Dienstbetrieb an Bord, die schmerzhaften und verlustreichen Seeunfälle sowie der Weg der Seeleute vor und nach der "Wende". Die Einschätzungen der Zeitzeugen zu ihren Schiffen sind detailliert und ehrlich. Den Titel "Abschied" hat der Autor mit Bedacht gewählt, denn er verabschiedet sich mit diesem Werk auch publizistisch von "seiner" Reederei, die ihm so ungemein viel bedeutet hat.