Hayat Annabell Ouass

Wiederaufnahme des Strafverfahrens zulasten Abgeurteilter

1. Auflage.
kartoniert , 204 Seiten
ISBN 3428195531
EAN 9783428195534
Veröffentlicht 26. August 2025
Verlag/Hersteller Duncker & Humblot GmbH
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Beschreibung

Das in Art. 103 Abs. 3 Grundgesetz verankerte Mehrfachverfolgungsverbot untersagt die Wiederholung von Strafverfahren zulasten von Abgeurteilten (Freigesprochenen und Verurteilten). Die Vorschrift verkörpert einen Teilbereich des tradierten Prozessgrundsatzes ne bis in idem (lat.: 'nicht zweimal in derselben Sache'). Gleichwohl sieht § 362 Strafprozessordnung einige Ausnahmen von dem Verbot vor. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Art. 103 Abs. 3 GG für das bestehende und zukünftige Wiederaufnahmerecht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Prozessgrundrecht eine spezielle Ausprägung des rechtsstaatlichen Übermaßverbotes ist. Eine Abwägung mit anderen Verfassungsgütern ist nicht zulässig. Die Wiederaufnahme des Strafverfahrens zulasten Abgeurteilter kann daher nicht auf Erwägungen der materiellen Gerechtigkeit oder Richtigkeit gestützt werden. Vielmehr kann allein der Abgeurteilte durch sein Verhalten die weitreichenden Schutzwirkungen des Art. 103 Abs. 3 GG relativieren.

Portrait

Die Autorin studierte Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und absolvierte im Anschluss einen LL.M.-Studiengang an den Universitäten Bologna, Rotterdam und Haifa. Den Juristischen Vorbereitungsdienst besuchte sie am Oberlandesgericht Düsseldorf und arbeitete im Anschluss unter anderem als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht von Prof. Dr. Frister in Düsseldorf.