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Eine graziöse Marionette, ein meisterlich fechtender Bär und der antike Dornauszieher suchen die Hintertür zum Paradies. Heinrich von Kleists hochberühmter, von Paradoxien wimmelnder kurzer Text wurde und wird unausgesetzt neu interpretiert: Mal gilt er als Schlüssel zu Kleists gesamtem Werk und jeder der Kleistschen Helden erhält dadurch Züge der drei Rätselgestalten, mal als geistreiches und ironisches Feuilleton, mit dem der Autor seine Leserschaft ein bisschen narren wollte und nebenbei Seitenhiebe auf Theaterstars seiner Zeit austeilte. Die Studienausgabe liefert zu dem meistgedeuteten Kleist-Text eine reiche Auswahl von Materialien, Kontexten, Reaktionen und Antworten.
Heinrich von Kleist (18. 10. 1777 Frankfurt a. d. O. - 21. 11. 1811 zwischen Potsdam und Berlin am heutigen Kleinen Wannsee) bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.
Ueber das Marionettentheater
Anhang
1 Zu dieser Ausgabe
2 Kommentar, Wort- und Sacherklärungen
3 Aus dem Umfeld der Abendblättera) Texte Kleists aus den Abendblättern. Die Iffland-Kritikb) Mögliche Vorlagen für Kleist
4 Dokumente zur zeitgenössischen Rezeptiona) Stimmen zur Iffland-Fehdeb) Erste zeitgenössische Reaktionen
5 Zugänge: Leitthemen im Kontexta) Medienumbrüche: Marionettentheater um 1800b) Intermediale Aspekte der Tanzkunstc) Grazie im Spannungsfeld von Anthropologie und Ästhetik: Hogarth, Winckelmann, Mendelssohn, Schillerd) Paradiesmythos und Geschichtsphilosophie: Kant, Schiller, Adam Müller
6 Nachworta) Ueber das Marionettentheater - im Kontext der Abendblätterb) Zur Editionsgeschichtec) Zur Rezeptions- und Forschungsgeschichte
7 Literaturhinweise
Dank