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Ein Säugling mit einem Alter von etwa drei Wochen war 1936 im Bernhardinerkloster in Kielce abgegeben worden. Angeblich lag er auf einer Parkbank, dick in Wolltücher eingewickelt, sodass der Säugling kaum zu sehen war. So jedenfalls schilderte es die Frau, die den Säugling zum Kloster brachte. Die ablegende Person wollte also nicht, dass das junge Menschlein sich erkältet und stirbt.
Die Mutter des Säuglings konnte sie aber auch nicht sein, dazu war sie zu alt. Vielleicht hat die richtige Mutter den Säugling auf der Bank abgelegt, weil sie dachte, wegen der mangelnden Lebensmittel das Kind nicht ausreichend ernähren zu können. Es gab auch die Möglichkeit, dass die alte Frau das ungewollte Kind ihrer Tochter auf die Bank vor dem Kloster legte. Letztlich war es nicht unwahrscheinlich, dass eine Prostituierte aus dem Umkreis die Verhütung vergessen hatte, und das Kind wegen ihrer speziellen Arbeit nicht behalten konnte. Ob der Säugling wirklich auf der Bank lag, oder die abgebende Frau es nur behauptete, um weiteren Fragen zu entgehen, war nicht sicher.
Es wurde zwar eine Suche nach der Mutter durchgeführt und man interessierte sich dabei für eine noch vor kurzer Zeit schwangere Frau, die aber jetzt kein Kind hat. In der gesamten Nachbarschaft um das Kloster wurde die Mutter gesucht, aber nicht gefunden. Systematisches Suchen und Befragen der Bewohner in den großen Wohngebäuden und in den kleineren Einzelhäusern dauerte lange, führte aber nicht zu einem Ergebnis. Dabei vergaß man auch nicht, die Gebiete zu durchsuchen, wo sich Prostituierte in der Regel aufhalten. Nach langer Suche trat die Vermutung auf, die Frau mit dem Säugling ist vielleicht aus einem anderen Ort, fernab von Kielce gekommen. Man würde sie nie finden.
In der Stadtzeitung wurde ein Bild des Säuglings abgedruckt. Unter dem Bild stand geschrieben, wo man den Säugling gefunden, wie groß er ist und wie er angezogen war, als man ihn fand. Außerdem war die Adresse der Polizeistation angegeben, wo man sich melden sollte, wenn man etwas zu der Geschichte erzählen konnte. Niemand meldete sich. Alles Suchen blieb ohne Erfolg. Die Polizei musste auch wieder zu ihrer eigentlichen Tätigkeit zurückkehren. Dort hatten sich die Fälle in Aktenordnern gestapelt, weil die komplette Polizei-Mannschaft bis auf zwei Bereitschaftspolizisten auf der Suche nach der Mutter des Säuglings war.
Ich wurde als Nachkriegskind 1948 in Müllrose bei Frankfurt an der Oder geboren. Mit meinen Eltern und zwei weiteren Kindern flüchteten wir 1953 in zwei Gruppen und verschiedenen Zügen nach West-Berlin. Nach der Schulzeit folgte sofort die dreieinhalbjährige Lehre als Radio- und Fernsehtechniker. Am Tag nach Beendigung der Lehre wurde ich zum Wehrdienst nach Rendsburg in Schleswig-Holstein eingezogen und blieb dann zwölf Jahre in der Funk- und Fernmeldegeräte Werkstatt der Bundeswehr. Davon habe ich zum Ende der Dienstzeit vier Semester das Studium zum Staatlich geprüften Techniker absolviert. Anschließend arbeitete ich acht Jahre als Programmierer bei der Rudolf Hell GmbH in Kiel und im Qualitätswesen der Salzgitter Elektronik in Flintbek, bevor ich als Leiter des Qualitätswesens bei dem japanischen Druckerhersteller Seikosha in Neumünster ganz neue und interessante Aufgaben übernahm. Als 1999 die Jahrtausendwende bevorstand, war ich bei den Sparkassen und Volksbanken in Süddeutschland mit dabei, die EDV-Systeme und Geldautomaten auf diesen Wechsel vorzubereiten. Danach gab es dann wieder viel zu tun, als alle Geldautomaten am Ende des Jahres 2001 von der D-Mark auf den Euro umgerüstet werden mussten. Wegen meiner Krebserkrankung GIST wurde ich dann ein 15 Jahre zu früh Rentner. Um den Krebs zu vergessen, meldete ich ein Gewerbe an und installierte im Hamburger Bereich Alarmanlagen. Nach zehn sehr interessanten Jahren mit viel Kundenkontakt übernahm mein langjähriger Geschäftspartner die Nachfolge. Der neue Zeitvertreib bestand dann für darin, meine Lebensgeschichte und eine Menge weiterer Bücher zu schreiben. Ich war nicht mehr zu stoppen. Mindestens jedes Jahr ein Buch, war mein Ziel. Im Durchschnitt habe ich das Ziel erreicht. Das erste Buch wurde als Paperback (günstiger) in Herbstdesign und als gebundenes Buch in winterlichem Einband veröffentlicht. "... und eines Tages kam der GIST". Gebundene Bücher im Bücherregal sind einfach schick. Der Mehrpreis zum Taschenbuch lohnt sich.