Henrike Kuhlmann

Die Judenräte als Mitschuldige. Hannah Arendts Analyse des Eichmann-Prozesses verglichen mit Adornos Antwort auf die Schuldfrage der Schoa

1. Auflage. Paperback.
kartoniert , 24 Seiten
ISBN 334656357X
EAN 9783346563576
Veröffentlicht Januar 2022
Verlag/Hersteller GRIN Verlag
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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen zur Internationalen Politik, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Führung in Deutschland stellen sich Politiktheoretiker:innen bis heute die Frage, wie es zu dieser organisierten Massenvernichtung an den Jüd:innen, der Schoa, kommen konnte. Dabei steht auch die Frage im Raum, wer für diese grausamen Taten schuldig gesprochen werden kann. Eine öffentliche Diskussion über die Schuldfrage in Bezug auf die Verantwortung von Judenräten kam zum ersten Mal im Zuge des Gerichtsverfahrens gegen Adolf Eichmann 1961 in der Wissenschaft und der intellektuellen Welt auf.
Hannah Arendt eröffnete diese Debatte, indem sie in einem Bericht über den Prozess Adolf Eichmanns in Israel die oben genannte eröffnende Frage stellte. Sie beschäftigt die Schuldfrage derjenigen Jüd:innen, die vom nationalsozialistischen Regime (Abk. NS-Regime) Entscheidungsmacht übertragen bekommen haben. Auch der jüdische Philosoph Theodor W. Adorno findet einen klaren Standpunkt bezüglich der von Hannah Arendt gestellten Schuldfrage in seinem Essay "Erziehung nach Auschwitz". Obwohl die beiden Theoretiker:innen mit ihrer Auswanderung ins Exil in die Vereinigten Staaten während des Zweiten Weltkrieges vergleichbare Erfahrungen gemacht haben, fallen ihre persönlichen Antworten auf die Frage nach der Schuld an der Schoa sehr unterschiedlich aus.
In ihrem Bericht bespricht Hannah Arendt den Eichmann-Prozess und geht in erster Linie auf die Anklage des Nationalsozilisten Adolf Eichmann ein. Das Kapitel "Die Wannseekonferenz oder Pontius Pilatus", in dem Arendt auf die Schulfrage der Jüd:innen eingeht, steht in dieser Arbeit im Vordergrund. Vergleichend dazu bildet der Essay Erziehung nach Auschwitz von Adorno die Hauptliteratur dieser Arbeit. Eine wichtige Sekundärquelle ist das Buch "Gericht und Gedächtnis. Der deutschsprachige Holocaust der sechziger Jahre" von Mirjam Wenzel.
Es geht in dieser Hausarbeit nicht darum, eine Antwort auf die von Hannah Arendt gestellte Frage zu finden, sondern die Argumentation von Arendt zu erläutern und die gegensätzliche Theorie Adornos mit Arendts Aussagen in Bezug zu setzen, denn schließlich ergänzen sich beide Theorien.