In der Sprache der Täter

Neue Lektüren deutschsprachiger Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. 1998. 21,0 cm / 14,8 cm / 1,5 cm ( B/H/T )
Buch (Softcover), 264 Seiten
EAN 9783531131764
Veröffentlicht April 1998
Verlag/Hersteller VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Beschreibung

Die Tatsache, daß es die deutsche Sprache war, in der die nationalsozialistische Vernichtungspolitik erdacht, propagiert und mit beispielloser Effizienz durchgeführt wurde, hat - nicht nur unter Überlebenden - nachhaltigen Zweifel daran geweckt, ob sie fortan noch als Medium poetischer Arbeit zu gebrauchen sei. Wenn das zentrale Moment poetischer Anstrengung darin bestand, "einer großen humanen Sache zu dienen" (W. Hildesheimer) - konnte dies möglich bleiben in einer Sprache, der jetzt die "Endlösung" unabtrennbar zugehörte? Wie deutschsprachige Autoren auf diese Herausforderung reagiert haben, steht im Mittelpunkt der in diesem Band versammelten Untersuchungen von Wissenschaftlern aus Israel, Deutschland und der Schweiz.

Portrait

Dr. Stephan Braese ist Lehrbeauftragter an den Universitäten Hamburg und Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Einführung.- Der Holocaust im Geschichtsnarrativ - Über Variationen historischen Gedächtnisses.- Zum Begriff der Lyrik bei Adorno.- "Die anderen hier wollen 'wiederaufbauen'" - Irmgard Keun im Nachkriegs-Deutschland.- Verständigung und Selbstverständigung - Zur Prosa Johannes Bobrowskis.- Spiegelbilder der Zeit - Wolfgang Koeppen und Ruth Klüger.- Vom Erhabenen ins Groteske - George Taboris Die Kannibalen.- Shoah-Literatur: Weder Fiktion noch Dokument - Alexander Kluges Liebesversuch und Heimrad Bäckers nachschrift.- Kenntlichkeit und Schuld - Zur literarischen Jugendautobiographie Georges-Arthur Goldschmidts.- Die Treue zum Detail - W. G. Sebalds Die Ausgewanderten.- Eine deutsch-jüdische Stimme sucht Gehör - Zu Esther Dischereits Romanen, Hörspielen und Gedichten.- Der Wortlaut der Erinnerung - Christoph Ransmayrs Morbus Kitahara.- Über die Autorinnen und Autoren.