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Goethes 1774 erschienener Roman 'Die Leiden des jungen Werther' machte Karl Wilhelm Jerusalem postum berühmt und unsterblich. Der Jurist aus Braunschweig galt der begeisterten Leserschaft als 'Urbild' der Hauptfigur. Tatsächlich eint beide, dass sie am Leben verzweifeln. Doch bereits die Gründe dafür unterscheiden sich. Und auch sonst verbindet den fiktiven Werther und den realen Jerusalem wenig. Zu groß ist der Abstand zwischen dem Rebell und empfindsamen Schwärmer auf der einen Seite, dem ehrgeizigen Staatsbeamten und Rationalisten auf der anderen.
Diese historische Romanbiografie erzählt die Geschichte eines ebenso eleganten wie selbstbewussten jungen Mannes mit besten Karriereaussichten, der im Verlauf von dreizehn Monaten alles verliert, was ihm im Leben wichtig und erstrebenswert erscheint.
Im Herbst 1771 trifft der 24-jährige Jerusalem in Wetzlar ein, wo Delegierte der Reichsstände das Reichskammergericht überprüfen. Als Sekretär der Gesandtschaft des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel soll sich der Justizassessor vor seinem Aufstieg zum Hofrat bewähren. Doch die Arbeit erweist sich als mühsam, der Vorgesetzte als schwierig, das Kulturangebot als beschränkt. Selbst Tanzfeste, Rittertafeln, Spielrunden und Spaziergänge können die Langeweile nur kurzfristig vertreiben. Dann trifft zu allem Überfluss noch ein schnöseliger junger Rechtsanwalt aus Frankfurt ein, der vor nichts und niemandem Respekt hat. Wie schon während der gemeinsamen Leipziger Studienzeit geht dieser Goethe auch in Wetzlar Karl Wilhelm Jerusalem gewaltig auf die Nerven. Seine Stimmung verdüstert sich immer weiter, die Probleme scheinen unüberwindlich, eine Lösung ist nicht in Sicht ...
Isa Schikorsky wohnte und studierte in Braunschweig, dem Ort, in dem auch Karl Wilhelm Jerusalem aufwuchs. Einen Arbeitsschwerpunkt der promovierten Germanistin und Historikerin bildet die Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Neben Beiträgen für Wissenschaft, Hörfunk und Printmedien zum Thema konzipierte sie eine Ausstellung zum zweihundertsten Todestag von Abt Jerusalem, dem Vater von Karl Wilhelm Jerusalem, und verfasste den Katalog 'Gelehrsamkeit und Geselligkeit' (1989) dazu.
Zu ihren zahlreichen Publikationen gehören auch zwei historische Kriminalromane, die in Braunschweig zur Zeit des Rokoko spielen: 'Abt Jerusalem und die Hohe Schule des Todes' (2009/2021) sowie 'Fortunas tödliches Füllhorn' (2011/2021). Sie lebt als freie Autorin in Köln.