Isabel Funke

Kurt Tucholskys Schloss Gripsholm. Eine Analyse der politischen Anspielungen

1. Auflage. Paperback.
kartoniert , 24 Seiten
ISBN 3668675171
EAN 9783668675179
Veröffentlicht April 2018
Verlag/Hersteller GRIN Verlag
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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht Kurt Tucholskys "Schloss Gripsholm" im Bezug auf seine politische Anspielungen. Das Liebespaar, Kurt, der später nur noch Peter heißt, und Lydia machen sich auf die Reise in ihren fünfwöchigen Sommerurlaub nach Schweden. In der ländlichen Idylle mieten sie sich auf Schloss Gripsholm ein, wo sie dem Alltag und der Realität des Berliner Großstadtlebens entfliehen wollen. Selbst an ihrem Zufluchtsort können sie jedoch der Wirklichkeit nicht entkommen. Diese konfrontiert sie mit dem Schicksal des Kindes Ada, das im Kinderheim der herrischen Frau Adriani lebt. Es gelingt den Protagonisten letztlich das Mädchen aus deren Fängen zu befreien und sie zu ihrer Mutter zurück zu bringen.
Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky erscheint im März und April 1931 zunächst als Vorabdruck im Berliner Tageblatt, bevor der Rowohlt Verlag den Roman Anfang Mai veröffentlicht. Vollkommen anders als das Vorgängerwerk Tucholskys, Deutschland, Deutschland über alles von 1929, das sich satirisch provokant mit der deutschen Nachkriegsgesellschaft der Weimarer Republik auseinandersetzt, erscheint Schloss Gripsholm auf den ersten Blick unpolitisch. Tucholsky verliert weder ein Wort über die Brisanz der aktuellen politischen Ereignisse in der zerfallenden Weimarer Republik, noch ruft er zum Widerstand gegen den erstarkenden Nationalsozialismus auf oder nimmt Partei für die Weimarer Demokratie. Das erscheint angesichts seiner langjährigen politischen Publizistik ungewohnt und bildet einen starken Kontrast dazu. Die zeitgenössische Kritik nimmt Schloss Gripsholm ebenfalls als leichte und unbeschwerte Sommer und Reisegeschichte auf und spricht der Erzählung jegliche Tiefgründigkeit ab.