Jochen Mindak

Die Schocken Villa

Biographie eines Hauses und seiner Bewohner.
gebunden , 144 Seiten
ISBN 3887473957
EAN 9783887473952
Veröffentlicht September 2022
Verlag/Hersteller Transit Buchverlag GmbH
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Beschreibung

Es beginnt vor dem Ersten Weltkrieg. Ein wohlhabender Bergwerkdirektor erwirbt eine größere Holzung in Berlin-Zehlendorf, lässt sich von dem damals sehr berühmten Landhaus-Architekten Hermann Muthesius eine große Villa mit großen Garten bauen. Die Adresse war ursprünglich Lessingstraße, 1936 wurde sie von den Nazis in Limastraße umbenannt. Nach seinem Tod wird die Villa von einem UFA-Direktor gekauft, der sie nach kurzer Zeit mit erheblichem Gewinn an den Kaufhausunternehmer und späteren Verleger Salman Schocken weiter verkauft. Schocken, zunächst in Sachsen und Thüringen engagiert, erweitert sein Filialnetz bis weit in den Westen (u.a. Nürnberg und Stuttgart) und lässt all seine Bauten von Erich Mendelsohn, dem Bauhaus-Stararchitekten entwerfen, mit dem er eng befreundet ist. Schocken hat den Sprung nach Berlin bewusst gemacht: Er will nicht nur der Kaufhaus-König sein, er will kulturell tätig sein, knüpft Kontakte zu Autorinnen wie Else Lasker-Schüler, Verlegern wie Ernst und Paul Cassierer. Er unterstützt die zionistische Bewegung in Palästina - noch bevor er von den Nazis gezwungen wird, Deutschland zu verlassen und seine Zukunft in Palästina (wo er mit dem ebenfalls emigrierten Mendelsohn in Jerusalem eine bis heute berühmte Bibliothek baut) und später New York zu suchen. Er gründet einen prosperierenden Verlag, verlegt Kafka, Werfel und andere weltberühmte Autorinnen/Autoren. Die Kaufhäuser wurden 'arisiert', ebenso die Villa, die fortan von einem vermögenden Nazi bewohnt wird.
Scho­cken bekommt nach dem Krieg eine kleine 'Wiedergut­machung', will aber nicht nach Deutschland zurück. Die Villa wird zum Stützpunkt der CIA und des Bundes Freiheitlicher Juristen, der vor allem die Aufgabe hat, aus der DDR Geflohene auszuhorchen, ob sie Spitzel oder Spione seien. Spitzel gibt es aber in dem Bund selber etliche, von der Stasi eingeschleust. Nachdem das Haus lange leerstand, wurde es Anfang der 80er Jahre von Hausbesetzerinnen genutzt. Nach der Räumung und Jahren weiteren Leerstands werden Gebäude und Garten parzelliert, neue Wohnungen gebaut.
Die Geschichte dieser Villa kam durch Zufall ans Licht: Der Autor war aktiv in der Initiative 'Stolpersteine' und hatte erfahren, dass in dem Haus Limastraße auch Juden gewohnt hatten...

Portrait

jochen mindak, geboren in Berlin. Stadtplaner, Architekt und Denkmal­pfleger. Seit 1989 hat er mit seinem Büro wichtige Denkmalprojekte in Potsdam bearbeitet. Als Projekt­steuerer ist er mittlerweile für Museen und andere öffentliche Bauvorhaben tätig. Die Geschichte 'seiner' Stadt und deren Menschen zu erforschen, begleitet ihn bis zum heutigen Tag. Er lebt in Berlin-Schlachtensee.

Hersteller
Transit Buchverlag GmbH
Gneisenaustr. 2

DE - 10961 Berlin

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