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Fürwahr ein bemerkenswerter Zusammenzug von Menschen, der in Europa nicht seinesgleichen hat." Der französische Journalist Jules Huret bereiste im Jahre 1906 das Land an Rhein und Ruhr, berichtete darüber in "Le Figaro" und später in einem Buch. Er nimmt den Leser mit auf ausgedehnte Werksbesichtigungen, spricht mit August Thyssen. Und er stellt fest, "dass man diese Deutschen fast mit einem Arbeitspferd vergleichen möchte". Durch Hurets Augen auf das Revier um 1900 zu blicken, ist spannend. Und wer das Damals mit dem Heute vergleicht, wird überrascht feststellen: Manches hat sich kaum verändert.
Spezialisierte sich auf die Interviewtechnik. 1892 wechselte er zur französischen Tageszeitung Le Figaro. Ab 1902 unternahm er große Reisen ins Ausland, von wo aus er mit neuen Reportagen berichtete. Veröffentlichte in der Zeitung Le Figaro Recherchen über die Vereinigten Staaten von Amerika, die sein Freund Octave Mirbeau für den Literaturpreis Prix Goncourt vorschlug, sowie über Deutschland, über Argentinien, über Themen wie Universität, Politik, Armut und Kritikerrechte.
Von Juli 1906 bis Mai 1907 reiste Huret durch Deutschland und schrieb Reportagen über das ökonomisch und politisch zur Weltmacht strebende Kaiserreich. Er interviewte Industriekapitäne, hohe Politiker und Verbandsvertreter, unter ihnen August Thyssen, Heinrich Ehrhardt (Rheinmetall), Reichskanzler Bernhard von Bülow, und er schilderte und kommentierte das Bildungswesen, soziale Einrichtungen (Bethel), Junkertum und Militär ebenso wie das Alltagsleben, Syndikate und Kartelle, Antisemitismus um 1900 und "Die Polenfrage".