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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Region: Ferner Osten, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: Die Asienkrise und ihre Folgen am Beispiel Südkoreas, Sprache: Deutsch, Abstract: Südkorea kann auf eine ökonomische Entwicklung zurückblicken, die ohne Zweifel zu denbemerkenswertesten in der Welt zählt. Die seit dem Machtantritt des autoritären, das Land mit"eiserner Faust"1 regierenden Präsidenten Park Chung-hee (1961) auf bedingungsloses ökonomischesWachstum ausgerichtete Politik, hat das Land innerhalb nur weniger Dekaden, voneinem überwiegend agrarisch geprägten Staat in eine hochindustrialisierte Gesellschaft verwandelt.Diese rasante Industrialisierung war nicht zuletzt deshalb möglich, weil Südkorea bis1987 diktatorisch regiert wurde. Die arbeitenden Menschen wurden als "industrielle Soldaten"2 missbraucht, Menschenrechte mit Füßen getreten. "Alle gesellschaftlichen Bereiche wieErziehung, Presse, Familie, Fabriken, Parlament fungierten organisch in der gleichen Richtungder weltmarktorientierten Industrialisierung."3Dass dieser Industrialisierungsschub nicht ohne Auswirkungen auf die koreanische Gesellschaftbleiben würde, musste jedem klar sein: Auflösungserscheinungen der traditionellenasiatischen Familienstrukturen, Urbanisierung, Umweltverschmutzung4 sind nur Teilaspekte,die durch die ökonomische Prosperität lange verdeckt wurden. Und dass diese Konjunkturnicht ewig andauern würde, dass insbesondere mit zunehmender Globalisierung der Wirtschaftvor allem strukturelle Probleme Südkorea (und andere "Tigerstaaten") vor ernsteSchwierigkeiten stellen würden, davor wurde schon vor der sogenannten Asienkrise gewarnt.5Und als die Wirtschaftskrise 1997 über das Land hereinbrach und das Bruttosozialprodukt imFolgejahr um mehr als fünf Prozent sank,6 als die Arbeitslosigkeit in bis dahin nicht gekanntemAusmaß anstieg, wurde offenbar, dass vor allem das nur unzureichend entwickelte Systemder sozialen Sicherung Probleme bereitete. Daher war es notwendig, dieses nur rudimentäre,weil in punkto Ausmaß und Empfängerkreis begrenzte System zu verändern und zu erweitern.Dies machte sich der in direkter Folge der Krise Ende des Jahres 1997 gewählte Präsident undehemaliger Dissident Kim Dae-jung, zu einer seiner politischen Maximen. [...]1 Aspalter 2001, S. 282 Kang 2001, S. 13 Ebd.4 In Südkorea ist ein ökologisches Bewusstsein ist bis heute nur unzureichend entwickelt. Vgl. Cha 1999 und zuden ökologischen Problemen Chung/Kirkby 20025 Vgl. Bello/Rosenfeld 1992; Krugmann 19946 Vgl. Köllner 1999, S. 78