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In den großen politischen und gesellschaftlichen Krisen- und Wendezeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts thematisiert Thomas Mann in seinem Werk immer wieder Grundfragen der menschlichen Existenz. Aus dem Exil kämpft er mit seinen Mitteln für das jüdisch-christliche Ethos als Widerstands- und Orientierungskraft gegen die Verrohung des Lebens durch Faschismus, Rassismus und Militarismus. Jenseits des bürgerlichen Christentums sucht er für seinen religiös fundierten Humanismus einen eigenen Zugang zur Rede von Gott. Was viele überraschen wird: Gnade ist ein Schlüsselwort seines Spätwerks - für ihn die »souveränste Macht« im persönlichen Leben und in dem eines Volkes. Thomas Mann beschreibt den Verfall der Religion ebenso wie die unzerstörbare »Idee des Christentums« und deren bleibendes Potential zur Sicherung freiheitlicher Demokratie. Karl-Josef Kuschel, Literaturwissenschaftler und Theologe, fügt die Suchbewegungen des Jahrhundertschriftstellers zu einem Gesamtbild und zeigt seine bleibend hohe Aktualität. »Thomas Mann setzt sich ausdrücklich ab von der >dünn-rationalen und optimistisch allgemeinen Menschenliebe des 18. Jahrhunderts<. Sein neuer Humanismus ist darin neu, dass er die Tiefenschichten der menschlichen Natur aufgenommen und verwandelt hat und so eine Versöhnung von Humanität und Religiosität erreicht.« Karl-Josef Kuschel
Dr. Karl-Josef Kuschel, em. Professor der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Tübingen, lehrte dort von 1995 bis 2013 Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. Seit 2012 ist er Kuratoriumsmitglied der »Stiftung Weltethos«. 2015 wurde er in den Stiftungsrat des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zur Vergabe des jährlichen Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen. Er ist Präsident der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zum interreligiösen Dialog und zu Religion und Literatur.
Prolog »Glaube? Unglaube?« Suchbewegungen eines Schriftstellers ERSTES KAPITEL Nachdenken über das Religiöse Erste Zugänge durch autobiographische Texte ZWEITES KAPITEL »Verfall« und Unruhepotential der Religion: »Buddenbrooks« - »Gefallen« - »Gladius Dei« - »Fiorenza« DRITTES KAPITEL »Das religiöse Problem ist das humane Problem« »Der Zauberberg« VIERTES KAPITEL Vom »Segen von oben und der unteren Tiefe« Christentum im Lichte der Religionsgeschichte - Wandel im Jesusbild - Antifaschistische Ansprachen: »Deutsche Hörer« »Joseph und seine Brüder« FÜNFTES KAPITEL »Ich habe in mir viel Indertum ...«: Der Komplex »Asien« »Anekdote« - Das »Maja«-Projekt - Das »asiatische Prinzip« im » Zauberberg« - »Die vertauschten Köpfe« SECHSTES KAPITEL Christentum »als richtendes und die Gewissen schärfendes Korrektiv«: Zur Wiederkehr kämpferischer Moralität und Verteidigung des christlichen Ethos in antifaschistischen Essays und Reden SIEBTES KAPITEL Die Zehn Gebote als »Fels des Menschenanstandes«: Die »Mose«-Novelle »Das Gesetz« ACHTES KAPITEL Was die Menschheit dem Judentum verdankt: Zwiespältige Reaktionen in einem Schriftsteller-Leben NEUNTES KAPITEL »Das Böse hat sich uns in einer Krassheit und Gemeinheit offenbart« »Doktor Faustus« ZEHNTES KAPITEL Angewiesensein auf Gnade Schluss des »Faustus« - »Der Erwählte« - »Die Betrogene« - Autobio- graphische Erfahrungen und Texte ELFTES KAPITEL Lob der Gnade - Lob der Vergänglichkeit Der »Krull«-Roman - »Allsympathie« - »Lob der Vergänglichkeit« - Der doppelte Ausgang des Werkes Epilog