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Digitale Medien nehmen uns geistige Arbeit ab. Was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, wird heute von Computern, Smartphones, Organizern und Navis erledigt. Das birgt immense Gefahren, so der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer. Die von ihm diskutierten Forschungsergebnisse sind alarmierend: Digitale Medien machen süchtig. Sie schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist. Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach. Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden. Bei Kindern und Jugendlichen wird durch Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Die Folgen sind Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg. Spitzer zeigt die besorgniserregende Entwicklung und plädiert vor allem bei Kindern für Konsumbeschränkung, um der digitalen Demenz entgegenzuwirken.
Manfred Spitzer hatte von 1997 bis 2025 den Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitete bis 2025 die dortige Psychiatrische Universitätsklinik. 2004 gründete er das dortige Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Er ist Herausgeber der Zeitschrift für Nervenheilkunde und präsentierte etwa 200 Folgen der Sendung Geist und Gehirn im BR. Von 1990 bis 1997 war er Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Zwei Gastprofessuren in Harvard und ein Forschungsaufenthalt an der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie. Als Sachbuchautor veröffentlichte er u.a. die Bestseller Digitale Demenz (2012), Einsamkeit (2018) und Künstliche Intelligenz (2023) im Droemer Verlag.