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"Erziehung ohne Einsicht - 30 Regeln der familiären Sofortverblödung" ist eine satirisch-analytische Untersuchung moderner Erziehungskulturen. Das Buch analysiert präzise, wie gut gemeinte Fürsorge, pädagogische Übersteuerung und digitale Bequemlichkeit schrittweise jene Fähigkeiten unterminieren, die Erziehung eigentlich hervorbringen sollte: Selbstwirksamkeit, Frustrationstoleranz, Verantwortungsgefühl und eigenständiges Denken.
In der Tradition kulturkritischer Essays und pseudowissenschaftlicher Handbücher tritt das Werk aus der Perspektive der "V.F.F.E. - Vereinigung zur Förderung familiärer Einfalt" auf, einer fiktiven Forschungsinstitution, die Erziehung nicht normativ bewertet, sondern systematisch protokolliert. Die 30 Regeln fungieren dabei nicht als Ratschläge, sondern als analytische Spiegel: Jede Regel beschreibt ein wiederkehrendes Muster familiärer Praxis, das im Alltag weithin akzeptiert ist und dennoch langfristig zur kognitiven Schonhaltung beiträgt.
Zentrale Themen sind unter anderem Komfortkonditionierung, algorithmische Ruhigstellung, pädagogische Wärmekultur, Diagnoseentlastungsrituale, digitale Sedierung sowie die Verschiebung elterlicher Verantwortung hin zu Technik, Institutionen und vermeintlichen Experten. Die Analyse greift auf psychologische, soziologische und medienkritische Denkmodelle zurück, ohne in Fachjargon oder moralisierende Vereinfachungen abzugleiten. Stattdessen verbindet der Text formelle Sprache mit präziser Ironie und beobachtender Distanz.
Das Buch richtet sich ausdrücklich nicht an Eltern auf der Suche nach schnellen Lösungen. Es versteht sich als kulturdiagnostisches Protokoll einer Gesellschaft, die Erziehung zunehmend mit Konfliktvermeidung verwechselt. Wer liest, erkennt bekannte Situationen, Gespräche und Argumentationsmuster, und bemerkt oft erst im zweiten Moment, wie selbstverständlich sich diese etabliert haben.
"Erziehung ohne Einsicht" ist damit kein Erziehungsratgeber, sondern ein Beitrag zur Gegenwartsanalyse. Es lädt zur Selbstbeobachtung ein, ohne Anweisungen zu geben, und entfaltet seine Wirkung dort, wo Lachen und Unbehagen kurz nebeneinanderstehen.
Markus Brüchler, Jahrgang 1970, schreibt seit vielen Jahren über Filme, Philosophie und die Abgründe menschlicher Psyche. Als Autor und Mitbegründer des Colla & Gen Verlags verbindet er psychologische Tiefenanalyse mit erzählerischer Kraft. Seine Werke reichen von filmphilosophischen Analysen bis zu düsteren Fiktionen wie Nuclear Games, in denen Realität und Wahn ineinander übergehen.