Living Forever

Aufwachen, in den blauen Himmel schauen - und sich fragen, ob alles nur eine Illusion ist.
Nach einem schweren Unfall erwacht der Ich-Erzähler in einer Welt, die zugleich vertraut und fremd wirkt. Seine Erinnerungen sind bruchstückhaft. War er nicht einst ein aufstrebender Naturwissenschaftler, fasziniert von Teilchenphysik und Kosmos? Hat er dabei nicht seine Ehefrau Greta vernachlässigt? Oder ist all das nur Fiktion - ein Konstrukt, geschaffen, um den Schock zu verarbeiten und eine neue Identität zu formen?
Inspiriert von Goethes Faust, schlüpft er in die Rolle des Suchenden: Er schließt eine Wette ab, um mehr zu erkennen, mehr zu erfahren, mehr zu erleben als jemals zuvor. Seine Reise wird zu einem Labyrinth der Wirklichkeiten: von theologischen Studien über spirituelle Erfahrungen in Indien bis zu einem Hexenprozess im mittelalterlichen Köln, bei dem er Helena heraufbeschwören soll. Stets an seiner Seite: sein geheimnisvoller Gegenspieler M.
In New York begegnet er M wieder - als skrupellosen Unternehmer, der mit dem Startup "Living Forever Inc." die Unsterblichkeit verspricht und ein gigantisches Finanzmanöver plant. Doch das Unternehmen ist mehr als eine Maschinerie des Profits: Es wird zum Schlüssel seiner eigenen Wahrheit.
Die Spur führt über Italien bis nach Israel, wo in einem abgelegenen Forschungslabor endlich Gewissheit wartet. Der Erzähler erinnert sich: ein Zugunglück. Die Figur des Faust war nur eine Maske, eine Brücke zur Erkenntnis. Unterstützt von künstlicher Intelligenz wird sein Gehirn dabei gefördert, Muster zu erkennen, Wissen zu verarbeiten - und durch Raum und Zeit zu reisen.
So begleitet er seinen Vater an die nordafrikanische Front im Zweiten Weltkrieg - ein Akt der Nähe ohne Einfluss. Ausgerüstet mit neuen Einsichten über Krieg, Tod, Liebe und die Seele des Menschen, kehrt er zurück in eine veränderte Zukunft: Hamburg ist zum Ausgangspunkt einer interstellaren Reise geworden. Riesige Raumtransporter stehen bereit, die Menschen zur "Nemesis" bringen - einem Mutterschiff mit künstlicher Schwerkraft, unterwegs zu fernen Sternen. Finanziert von M. Geführt von einem Versprechen: ewiges Leben. Doch der Erzähler zweifelt. Greta hingegen glaubt - und will mit.
Eine packende, vielschichtige Erzählung über Realität und Illusion, Vergangenheit und Zukunft, Mensch und KI.

Matthias-Johannes Fischer, geboren 1959 in Hamburg, verbindet in seiner Laufbahn Literatur, Medien und digitale Kommunikation. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaft und seiner Promotion über Bertolt Brecht arbeitete er zunächst als freier Journalist und Autor. Später war er Mitgründer der Alpha Entertainment GmbH in Köln und als Film- und Fernsehproduzent tätig. 2005-2024 verantwortete er im Auftrag der Katholischen Kirche den technischen Betrieb des Internetportals "katholisch.de". Mit seinem Roman "Living Forever" kehrt Fischer zur Literatur zurück und verfolgt dabei seine Überzeugung: "In der Kunst lässt sich die komplexe Gegenwart am eindrücklichsten verarbeiten."