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Prag um 1600: Der weltberühmten Legende nach erschuf Rabbi Löw einen künstlichen Menschen aus Lehm - den Golem, der die Menschen im jüdischen Ghetto schützen soll. Zu diesem Josef-Golem entwickelt der 15-jäh-rige Erzähler Jankel, eine ganz besondere Beziehung, die auf dramatische Weise endet. Ein neuer Roman einer großen Erzählerin, der von menschlicher Vermessenheit handelt und seine Faszination auch aus der Lust am Unheimlichen bezieht. Zugleich eine Einführung in die jüdische Religion, die so reich an Legenden und Mythen ist. Wer, wenn nicht Mirjam Pressler, könnte solch eine Geschichte erzählen?
Der 15-jährige Jankel lebt nun in der goldenen Stadt Prag bei seinem Großonkel, dem berühmten Rabbi Löw. Er hat zum ersten Mal Arbeit, bei Mendel, dem Bäcker. Und zum ersten Mal einen Freund, Schmulik. Alles wäre gut, wäre da nicht dieser unheimliche Mitbewohner unter dem Dach: Josef ist Synagogendiener und eine Ausgeburt an Hässlichkeit und Stumpfsinn. Jeder behandelt ihn, als wäre er kein Mensch - obwohl Josef mit seinen Bärenkräften immer wieder zu Hilfe kommt, wenn die Juden von aufgehetzten christlichen Bürgern bedroht werden. Josef, so erfährt Jankel, ist ein Golem, den Rabbi Löw aus Lehm und mit Hilfe kabbalistischer Zauberformeln geschaffen hat. Als nun den Juden ein Mord angehängt werden soll, schickt der Rabbi den Golem los, um das Verbrechen aufzuklären. Jankel soll ihn begleiten... Obwohl Josef kein Mensch ist, schließt Jankel ihn in sein Herz. Doch als der Golem am Ende Amok läuft, können nur Jankel und Schmulik ihn »ausschalten«. Und einen von beiden wird es das Leben kosten...
Mirjam Pressler (1940 - 2019) lebte bis zu ihrem Tod in Landshut. Sie gehört zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren und hat mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst, darunter »Bitterschokolade« (Oldenburger Jugendbuchpreis), »Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen« (Deutschen Jugendliteraturpreis), »Malka Mai« (Deutscher Bücherpreis) »Nathan und seine Kinder«,»Ich bin's Kitty. Aus dem Leben einer Katze« und zuletzt »Dunkles Gold« sowie die Lebensgeschichte der Anne Frank »Ich sehne mich so«. Außerdem übersetze sie viele Bücher aus dem Niederländischen, Englischen und Hebräischen. Für ihre »Verdienste an der deutschen Sprache« wurde sie 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet, für ihr Gesamtwerk als Übersetzerin mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und für ihr Gesamtwerk als Autorin und Übersetzerin 2004 mit dem Deutschen Bücherpreis, der Corine und der Buber-Rosenzweig-Medaille sowie mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung.