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Die Idee, dass das moralisch Gute in einer Beziehung zur Natur des Menschen steht, wird im Rahmen naturrechtlichen Denkens auf vielfältige Weise entfaltet. Dabei sind sowohl die Möglichkeit einer grundsätzlichen ethischen Orientierung an der menschlichen Natur als auch der zugrunde gelegte Naturbegriff, die Rolle der Vernunft sowie die Reichweite und der Gehalt solcher aus der Natur sich ergebenden Verbindlichkeiten höchst umstritten. Neben reich ausgearbeiteten naturrechtlichen Theorien innerhalb von Theologie und Philosophie haben diese Fragestellungen auch vehemente Kritik hervorgerufen. Während insbesondere im angelsächsischen Raum Potentiale und Grenzen des Naturrechts kritisch-konstruktiv diskutiert werden, zeigt sich ich in der deutschsprachigen Diskussionslandschaft bislang zumeist eine zurückhaltende Skepsis gegenüber dieser Thematik. Daher regt der vorliegende Band eine neue Debatte über naturrechtlichen Theorien an. Gegliedert in drei Sektionen informiert er über die historischen Ursprünge naturrechtlicher Denkformen, bedenkt die systematisch relevanten Fragen und expliziert anhand von Anwendungsperspektiven die Aktualität des Naturrechts.
Ralf Lutz , Universität Graz, Nicolas Conrads , Philipp Geisen , Universität Tübingen, Stefan Hofmann SJ , Universität Innsbruck, Alexis Fritz , Universität Freiburg.