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Wie gelang in England, den USA oder in Frankreich einst der Systemwechsel zur parlamentarischen Demokratie? Welche Gründe führten ihre Befürworter an? Und warum vollzog sich dieser Wandel in Deutschland erst relativ spät? Um diese Fragen zu beantworten, befasst Philipp Lepenies sich mit Wegmarken der Demokratiegeschichte. Zu seinen Protagonisten zählen die englischen Levellers, der Amerikaner James Madison und der Franzose Abbé Sieyès, Georg Forster in Mainz, Friedrich Jucho in Frankfurt und Hugo Preuß in Weimar. Aus dem Wissen um das Werden der Demokratie lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die helfen, sich gegen ihr drohendes Vergehen zu stemmen - in einer Zeit, in der sich der Souverän immer häufiger gegen das System entscheidet, das ihm die höchste politische Macht einräumt.
Philipp Lepenies, geboren 1971, ist Ökonom und Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 2022 ist er zudem Leiter des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit am Otto-Suhr-Institut. Im Suhrkamp Verlag ist von ihm erschienen: Joseph Townsend, Über die Armengesetze. Streitschrift eines Menschenfreundes (als Herausgeber, stw 1982), Die Macht der einen Zahl. Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts (es 2673) sowie Verbot und Verzicht. Politik aus dem Geiste des Unterlassens (es 2787).
Einleitung: Wer entscheidet?
Demokratiegeschichten I (Länder)
England
Planlose Republikaner mit Hang zum Diskutieren
Ein Parlament für fast alle - König, Kirche, Puritaner
London und die Levellers - Reden, anstatt zu kämpfen - die Putney-Debates - Regizid und Rubens
Amerika
Einen neuen Staat erfinden - die Vereinigten Staaten
Der Tempel an der Verfassungsallee - Regeln des Regierens - Verfassungsverschwörung bei Schwarzbier - Bloß keine Demokratie! - Die Verfassungserklärer von New York - Glück durch Tugend - Anderen die Verfassung nahebringen
Frankreich
Sieyès, der erhabene Schöpfer und Ausrotter der Demokratie
Was ist der Dritte Stand? Alles. - Die Entdeckung der Mehrheit - Ein neuer Mohammed auf den letzten Drücker - Die Demokratie in der Tennishalle - Legitimierung durch das Volk - Verfassungsrealitäten - Konvent, Republik und neue Verfassungen - Soziale Kunst kontra Tugend, Taten, Totemismus
Wehrhafte Demokratie - Illusionen, Fiktionen, Reduktionen - Die Tugend der Tat - Wissen und Erziehung - Die Tugend des genossenschaftlichen Assoziierens - Der Souverän hat das letzte Wort