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Robotron, Mikroelektronik Erfurt, Elektronische Bauelemente Teltow - gut ein halbes Dutzend Werke mit je mehreren zehntausend Beschäftigten fertigten Computer, Bauteile und Zubehör. Die DDR war keinesfalls eine elektronische Wüste. Planwirtschaftlich angepackt, gab es 1964 ein »Programm zur Entwicklung, Einführung und Durchsetzung der maschinellen Datenverarbeitung«. Nach etlichen ideologischen Wirren wies dann 1977 ein SED-Plenum die »beschleunigte Entwicklung, Produktion und Anwendung der Mikroelektronik« an. Dass Mikroelektronik ein Schlüssel des technologischen Fortschritts und des Exports war, wussten die Fachleute in Wirtschaft und Politik sehr genau und verfolgten dieses Ziel mit dem Einsatz hoher Investitionen. Dennoch blieb die DDR um mehrere Jahre hinter dem Weltniveau zurück. Die Produkte waren zu teuer und ließen sich nicht in den notwendigen Mengen produzieren. Trotzdem ist die Liste der Taschenrechner, Lerncomputer, Spielkonsolen, Drucker, Schachcomputer made in GDR lang. Was erfunden und produziert wurde und schließlich die Betriebe erreichte, welche Geräte Einzug in die Haushalte hielten und was kreative Köpfe in der jungen Computerszene entwickelten, stellt René Meyer in diesem Buch dar.
René Meyer, geboren 1970 in Leipzig, war schon als Schüler in der DDR dem Computer verfallen. Seit Anfang der neunziger Jahre arbeitet er freischaffend als Journalist. Er ist Autor von mehr als sechzig Fachbüchern. Seine Themen umkreisen Filme, Computer und Videospiele. Aus seinem Arbeitsarchiv entstand eine Sammlung von Weltrang: Heimcomputer und Spielkonsolen aus fünf Jahrzehnten, darunter viele Geräte aus der DDR. Sie wird als 'Haus der Computerspiele' regelmäßig auf Messen und Festivals, in Hochschulen und Museen ausgestellt.