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Der Wind über dem Rhein trug das Echo vergangener Tage. Im Morgengrauen, als Nebelschwaden wie Geister über das Wasser krochen, lag das Land still, als hielte es den Atem an. Die ersten Sonnenstrahlen, blass und zaghaft, fielen auf die Flussinsel, die sich wie ein gestrandetes Schiff zwischen den Strömungen duckte. Hier, an diesem Ort, sollte sich das Schicksal von Männern erfüllen, deren Namen noch niemand kannte, deren Taten aber eines Tages in Liedern besungen werden würden.
Yngvar stand am Ufer, die Hände in die Hüften gestemmt, den Blick auf das Wasser gerichtet. Er war jung, jünger als die meisten, die ihm folgten, doch in seinen Augen lag ein Ernst, der ihn älter erscheinen ließ. Die Kälte des Morgens kroch ihm unter das Wams, aber er achtete nicht darauf. Seine Gedanken waren bei den Schiffen, die vertäut am Ufer lagen, bei den Männern, die noch schliefen, und bei dem, was vor ihnen lag.
Hinter ihm, auf der Insel, ragte die Kapelle wie ein Mahnmal auf. Ihr Dach war von Rauch geschwärzt, die Mauern von Brand und Kampf gezeichnet. Hier hatten die Nordmänner ihr Lager aufgeschlagen, zwischen den Trümmern der alten Welt, die sie mit ihren Äxten und ihrem Mut herausgefordert hatten.