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Auch wenn »globale Menschenrechte« mittlerweile zum Standardrepertoire des politischen Diskurses gehören, ist ihre philosophische Rechtfertigung nach wie vor umstrittenes Gebiet. Während zum Beispiel die einen sagen, Menschenrechte seien das trojanische Pferd, mit dem der Westen seinen neoliberalen way of life in alle Welt zu exportieren trachtet, verbinden andere mit der Idee einer Weltbürgerschaft mit verbrieften Rechten einen unzulässigen Eingriff in die Souveränität demokratischer Staaten. Seyla Benhabib entwickelt in ihrem Buch ein diskursethisches Instrumentarium, um solche falschen Gegensätze zu überwinden. Anhand zahlreicher Beispiele - Kopftuchstreit, Flüchtlingspolitik, humanitäre Interventionen - zeigt sie Wege zu einem engagierten, kontextsensitiven demokratischen Kosmopolitismus jenseits von Interventionismus und Indifferenz.
Seyla Benhabib ist Eugene Meyer Professor of Political Science and Philosophy an der Yale University. Jeanette Ehrmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte am Institut für Politikwissenschaft der Justus- Liebig-Universität Gießen. Tropen der Freiheit wurde mit dem Werner Pünder-Preis 2019 ausgezeichnet.
Einleitung: Kosmopolitismus ohne Illusionen
Ein anderer Universalismus: Einheit und Vielfalt der Menschenrechte
Gründe nennen und Rechte beanspruchen: Die Konstruktion des Rechtssubjekts
Gibt es ein Menschenrecht auf Demokratie? Jenseits von Interventionismus und Indifferenz
Menschenrechte jenseits nationaler Grenzen? Eine Annäherung an den globalen Konstitutionalismus
Dämmerung der Souveränität oder das Aufstreben kosmopolitischer Normen? Eine Neubewertung von Staatsbürgerschaft in Zeiten des Umbruchs
Demokratische Iterationen und demokratische Exklusionen: Eine Debatte um die gerechten Grenzen des demokratischen Demos
Die Wiederkehr der politischen Theologie: Die Kopftuchaffäre im Spiegel des vergleichenden Konstitutionalismus
Menschenrechte und die 'Kritik der humanitären Vernunft'