Therapeutische Aspekte und Möglichkeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Der 65. Geburtstag von Herm Professor Dr. med. Manfred Miiller-Kiippers war AniaB einer Fachtagung in Heidelberg mit dem Thema "Therapeutische Aspekte und Moglichkeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie". Gemeinsamer Gedanke aIler Beitrage ist die Frage, in welcher Form spezielle therapeutische Techniken dem Patienten in ambulanter und stationarer Be­ handlung helfen konnen. Seit SchUler Freuds die friihen Ergebnisse der Psychoanalyse auf die Erforschung und Behandlung seelischer Storungen im Kindesalter iibertrugen, ist mehr als ein halbes J ahrhundert ver­ gangen. In der Folge entstanden viele andere therapeutische Richtungen. Jede versuchte, die besonderen Aspekte des Um­ gangs mit Kindem zu beriicksichtigen. Hinzu kam die Erfahrung, daB kindliche Storungen haufig viele Wurzeln haben und deshalb eine mehrdimensionale Therapie -zumindest in bestimmten Pha­ sen - erforderlich ist, z. E. medikamentose Stiitzung bei gleichzeitiger psychotherapeutischer Problembearbeitung. Trotz einer zunehmenden empirischen Forschung liegen Hinweise fUr eine differentielle Indikation spezifischer Therapien bislang nicht vor. Mit anderen Worten, es gibt kein spezifisches Therapie­ verfahren fur eine bestimmte Storungsart. Die Integration psy­ chotherapeutischen Gedankengutes war und ist seit jeher ein be­ sonderes Anliegen von Manfred Miiller-Kuppers gewesen, der selbst Kinder-und Jugendpsychiater sowie Psychoanalytiker ist. Bei der Literaturdurchsicht wird rasch deutlich, daB eine nicht schulen- oder theoriegebundene Darstellung kinderpsychothera­ peutischer Methoden selten ist (Atzesberger 1980). Die Grenz­ linien zwischen den verschiedenen psychotherapeutischen Schu­ len sind verwischt (Reukauf 1981).