Und als ein Fremdling geblieben - Volker Ebersbach

Volker Ebersbach

Und als ein Fremdling geblieben

Erzählungen. Nachrichten. 1. Auflage. Dateigröße in MByte: 1.
pdf eBook , 173 Seiten
ISBN 3965216376
EAN 9783965216372
Veröffentlicht März 2022
Verlag/Hersteller EDITION digital
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Beschreibung

Eine wichtige Vorbemerkung des Autors vorab: Den Texten ist, mitunter das Zitat streifend, Wortmaterial aus Werk und Briefen der Dichter und aus anderen Zeugnissen ihrer Zeit (Goethe, Lenz, Charlotte von Stein, Novalis, Seume, E.T.A. Hoffmann, Bettina und Achim von Arnim, Heinrich Heine) eingeschmolzen.
Damit sind auch schon die Namen jener Dichter genannt, um deren Leben und Werk es geht - zum Beispiel um jenen Jakob Michael Reinhold Lenz, der erst gerade unzertrennlich mit Goethe war und der dann wegen einer von Goethe am 26. November 1776 in seinem Tagebuch erwähnten, aber unkommentiert gelassenen "Eseley" aus Weimar ausgewiesen wurde und später vereinsamt, verarmt und verbittert 1792 in Moskau starb. Bei Ebersbach heißt es über die Weimarer Zeit unter anderem:
Anderntags steht er selber in der Tür, der endlich eingeführte Geheime Legationsrat mit Sitz und Stimme im Geheimen Conseil und zwölftausend Talern. Ist schon Abend?
Du Glücklicher! Du lebst wie ein Poet. Hältst dich im Hintergrund. Da bleibt man frei. Wirst nicht von großen und wichtigen Geschäften ausgezehrt. Brauchst dich nicht überall hinzupassen, musst nicht aus allem Vorteil ziehen, zu Dissonanzen Mienen des Beifalls zeigen, dich Halunken angenehm machen, die Schranzen gewinnen, damit sie dir nicht den Herzog stehlen. Du lebst in deinen Fantasien, nicht in der wahren Welt.
Lenz lächelt: Die wahre Welt kann ich mir nicht leisten.
Goethe schaut ihm besorgt in die Augen: Du kokettierst mit deiner Schwäche! Du lebst dahin, als wartetest du auf ein Wunder.
Ich lebe hier wie ein Satyr unter Satyrn. Ich tue, was ich kann, ich schreibe. Und wenn mir was gelingt, ist es das Wunder, auf das ich warte. Oder die Saat, die dem Bauern Ernte bringt, er darf nur warten.
Du sprichst wie ein Narr. Ach, du bist zum Narren geboren, Lenzchen, und wenigstens hast du so viel Verstand, es in einer guten Art zu sein. Aber du musst dich auch selber lieben! Die Selbstliebe gibt uns die Kraft zu anderen Tugenden, merke dir das, mein menschenliebiger Don Quichote! Verdreh die Augen, wie du willst. Deine heftigste Leidenschaft noch musst du der Selbstliebe unterordnen, sonst wird sie abgeschmackt und andern lästig! Du darfst dich nicht verkriechen.
Man spürt den Bruch zwischen beiden Dichtern, von denen der eine Minister geworden ist.
Außerdem befasst sich Ebersbach mit den beiden heute halbvergessenen Schriftstellern Wilhelm von Kügelgen und Jakob Wassermann und dessen historischem Roman "Alexander in Babylon".

Portrait

Volker Ebersbach ist am 6. September 1942 in Bernburg/Saale geboren und dort aufgewachsen. Nach Abitur und Schlosserlehre studierte er von 1961 bis 1966 Klassische Philologie und Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1967 promovierte er über den römischen Satiriker Titus Petronius. Danach lehrte er Deutsch als Fremdsprache ab 1967 in Leipzig, 1968 in Bagdad, 1971 bis 1974 an der Universität Budapest, wo er auch mit seiner Familie lebte.
Seit 1976 ist er freier Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber. Er schreibt Erzählungen und Romane, Kurzprosa, Gedichte, Essays, Kinderbücher, Biografien und Anekdoten. Er übersetzte aus dem Lateinischen ausgewählte Werke von Catull, Vergil, Ovid, Petronius, das Waltharilied, Janus Pannonius und Jan Kochanowski. Einzelne Werke wurden ins Slowenische und Koreanische übersetzt.
Von 1997 bis 2002 war er Stadtschreiber in Bernburg. Danach lehrte er bis 2004 an der Universität Leipzig.
Lion-Feuchtwanger-Preis, 1985
Stipendiat des Künstlerhauses Wiepersdorf und des Stuttgarter Schriftstellerhauses, 1993

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