Installieren Sie die genialokal App auf Ihrem Startbildschirm für einen schnellen Zugriff und eine komfortable Nutzung.
Tippen Sie einfach auf Teilen:
Und dann auf "Zum Home-Bildschirm [+]".
Bei genialokal.de kaufen Sie online bei Ihrer lokalen, inhabergeführten Buchhandlung!
Was kann man selbst tun, wenn man unter Aphasie (Sprachlosigkeit z.B. nach Schlaganfall) leidet. Wie kann man das Lesen und Sprechen auf neue Weise selbst erlernen ? Es geht in diesem Buch um diverse, erprobte Ideen zum Wiedererwerb des Lesens und Sprechens bei Aphasie.
Bis 1990 habe ich als diplomierter Sprachheilpädagoge 16 Jahre lang in der Sonderschule für Sprachbehinderte gearbeitet, bis ich Kontakt bekam mit einem Menschen, der aufgrund seines hypoxischen Hirnschadens nicht nur fürchterlich starke Schmerzen aufgrund nicht nachlassender Muskelkontraktionen erleiden musste, der darüber hinaus psychisch sehr unter seiner schweren Aphasie (Sprachverlust) litt. Von diesem Moment an beschäftigten mich Menschen mit ähnlichem Schicksal und mit großem Bedarf nach intensiven Therapien.
Mit Gründung des logopädisch-interdisziplinären Therapiezentrums, des 'LogoZentrums' in Lindlar, verließ ich meine Schule und führte im LogoZentrum Lindlar nur noch logopädische Intensiv-Therapie mit sprachgestörten Menschen 4 bis 5 mal täglich durch. Es kamen immer mehr Patient*innen mit Aphasie nach Schlaganfall und Schädelhirntrauma. Sie kamen alle wegen der mehrstündigen Sprachtherapien am Tag.
Etwa 15 Jahre nach Eröffnung des LogoZentrums Lindlar wurde von wissenschaftlicher Seite unser intensives Therapie-Format als therapeutisch höchst erstrebenswert beschrieben. Trotz dieser "modernen" Erkenntnis aus aktuellen aphasiologischen Studien drang diese kaum in das deutsche Gesundheitswesen. Nach wie vor werden ärztlicherseits heilmittelrichtlinienkonform überwiegend nur 1 - 3 ambulante Aphasietherapie-Sitzungen pro Woche verordnet. Diese Therapiedosis reicht nachgewiesenermaßen hinten und vorne nicht aus für signifikante ambulante Sprachverbesserungen. Dafür braucht man 2 - 4 Sitzungen pro Tag und das über einige Wochen. Weil jedoch diese Therapiedichte von den Kostenträgern in der Regel nicht übernommen wird, habe ich kompensatorische Therapie-Lückenfüller gesucht. In Therapie-Studienprojekten (2006 bis 2017) konnten wir nachweisen, dass aphasisch betroffene Menschen neben der professionellen Aphasie-Therapie mit polimodalen "LogoMedien" ihre Sprache therapiewirksam weiter verbessern können. Zunehmend fragten unsere Patient*innen die Logovids® zum Selbstüben nach. Deshalb gab ich der Firma VMS GmbH, Lindlar, den Auftrag, 52 auf DVD existierende "sprechende Logovids®" (45 - 70 minütig) so zu transformieren, dass sie über Internet auch zu Hause preiswert abgerufen werden können. Gesagt - getan. Aus der Sammlung der von uns in der Praxis oft angewandten multisensorischen und wirkungsvollen Übungen habe ich die wichtigsten zusammengestellt. Und diese Übungs-Sammlung liegt Ihnen nun in Form der "Aphasie-Fibel" als Blaupause für Ihr Üben vor.