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»Zeit für Gefühle«, »Schrei vor Glück«, »Aus Freude am Fahren« - Werbeslogans wie diese illustrieren aufs Schönste einen zentralen Mechanismus des zeitgenössischen Kapitalismus: Waren produzieren Gefühle und zugleich werden Gefühle zu Waren. Wie kam es zu dieser Verschränkung von Emotionen und Konsum? Was bedeutet sie für die Identität des modernen Subjekts? Und wie lassen sich wahre Gefühle erkennen und Warengefühle kritisieren? Die hier versammelten Beiträge gehen diesen Fragen in konkreten Feldern (z. B. Tourismus, Musik, Sexualität) nach und fügen sich zu einer umfassenden Ethnographie des Strebens nach emotionaler Authentizität - jener modernen Erfahrung, so die These dieses Buches, die durch die Koproduktion von Gefühlen und Konsumpraktiken erst erzeugt wird.
Eva Illouz, geboren 1961, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am Centre européen de sociologie et de science politique, CSE-EHESS in Paris. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Frank-Schirrmacher-Preis 2024, den Aby Warburg Preis 2024 und den EMET-Preis für Sozialwissenschaften. Ihre Bücher werden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Axel Honneth
Vorwort
Eva Illouz
Einleitung - Gefühle als Waren
Yaara Benger Alaluf
'Alles inklusive - nur kein Stress'. Zur Produktion von Erholung in Club-Med-Seaside-Resorts
Ori Schwarz
Emotionale Ohrentropfen. Die Musikindustrie und die Technologien der Gefühlssteuerung
Daniel Gilon
Das Kino als Gefühlsware. Über Horrorfilme und die Kommodifizierung der Angst
Dana Kaplan
Sex-Werbekarten in Tel Aviv. Stimmungsarbeit, Entspannungssex und städtische Atmosphären
Emily West
Authentizität in kommerziellen Glückwünschen. Die Grußkarte als Gefühlsware
Mattan Shachak
(Aus)tausch der Gefühle. Über die Kommodifizierung von Emotionen in der Psychotherapie
Edgar Cabanas
'Psychobürger'. Oder: Wie man glückliche Individuen in neoliberalen Gesellschaften macht
Eva Illouz
Fazit: Auf dem Weg zu einer postnormativen Kritik der emotionalen Authentizität