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Wissenschaftlich fundiert, aber allgemeinverständlich geschrieben, schildert Kamphoefner die Erfahrungen deutscher Auswanderer in Amerika über mehr als drei Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Dabei hat er sich intensiv mit Briefen von Auswanderern beschäftigt und lässt die Betroffenen häufig selbst zu Wort kommen. Der Autor räumt mit Mythen auf, würdigt aber auch die tatsächlichen Leistungen der Einwanderer. So wurde Deutsch zwar nie beinahe Amtssprache der USA, doch eine deutschsprachige Zeitung berichtete als erste von der Unabhängigkeitserklärung. Zweisprachige Erziehung gab es bereits in den 1860er Jahren, auch an öffentlichen Schulen. Sprache und politische Loyalität waren oft unabhängig voneinander; selbst die Nationalhymne wurde ins Deutsche übersetzt. Deutschamerikanische Soldaten schrieben im Ersten Weltkrieg Briefe auf Deutsch, die in entsprechenden Zeitungen abgedruckt wurden; Gefallene erhielten deutschsprachige Grabsteine. Weder der Erste noch der Zweite Weltkrieg führten zum raschen Verschwinden der deutschen Sprache in Amerika, besonders nicht in ländlichen Regionen wie der Heimat des Autors.
Walter D. Kamphoefner ist ein Spezialist für Auswanderungsgeschichte und Professor an der Texas A&M University. Er hat sieben volle Jahre und viele Forschungssommer in Deutschland verbracht, darunter hatte er Gastprofessuren an drei deutschen Universitäten.