Wilhelm Lamszus

Das Menschenschlachthaus

Bilder vom kommenden Krieg. 'Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction'.
gebunden , 240 Seiten
ISBN 3988570362
EAN 9783988570369
Veröffentlicht März 2024
Verlag/Hersteller Hirnkost KG
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Beschreibung

Sie haben uns in malerischer Reihe hingelegt, und rührst du nur den Kopf,
so stößt du schon an Menschenfleisch, und wendest du den gelben Augapfel, so
siehst du nichts als Leichen in der Dämmerung. Die eine neben der anderen,
so schlafen sie. Da schläft ein Bein, es ist am Kniegelenk gelöst. Das trug einst
einen Briefträger treppauf, treppab; nun freut es sich, dass es verloren ging,
und schmunzelt, weil es keiner finden kann.
»Das Menschenschlachthaus erreichte hohe Auflagen und wurde in mehrere
Sprachen übersetzt. Dennoch erreichte es nicht die erhoffte friedensfördernde
Wirkung; wohl nicht zuletzt, weil viele darin eher eine spannende fiktionale
Dystopie als eine realitätsnahe Darstellung sahen. Gut einhundert Jahre später,
also zu einem Zeitpunkt, da der Krieg in der Ukraine mit all seinen zerstörerischen
Wirkungen uns tagtäglich vor Augen geführt wird, erscheint es mir
umso wichtiger, auf die Anfänge des maschinell geführten Krieges, auf das
menschenzerstörende Kraftfeld der Materialschlachten und auf die Verwüstung
ganzer Landstriche zurückzublicken, und zwar in dem Bewusstsein, dass das
Vergangene im Gegenwärtigen präsent sein muss, damit wir auf verantwortliche
Weise die Zukunft gestalten können.«
Wilhelm Krull
in seinem Vorwort

Portrait

Wilhelm Lamszus . 1881 - 1965
wurde durch seine reformpädagogischen Streitschriften und vor
allem seine Antikriegsliteratur überregional bekannt. Weltweites
Aufsehen erlangte Lamszus 1912 mit seinem Roman Das Menschenschlachthaus
- Bilder vom kommenden Krieg, mit dem ihm
eine schockierende Vorausschau auf den industriellen Zukunftskrieg
gelang. Das Buch löste einen Skandal aus und wurde verboten.
Lamszus selbst, der als verbeamteter Lehrer arbeitete, wurde
mit einem Forschungsauftrag zur Lage der deutschen Angehörigen
der Fremdenlegion nach Nordafrika entsandt, offenbar um ihn aus
Das Menschenschlachthaus
dem Schuldienst zu entfernen. Sein Rechercheergebnis veröffentlichte
er im Frühjahr 1914 in dem Buch Der verlorene Sohn. Der
Fortsetzungsband zum Menschenschlachthaus mit dem Titel Das
Irrenhaus lag noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges
druckfertig vor, durfte dann aber erst 1919 mit einem Vorwort
von Carl von Ossietzky erscheinen.
Lamszus' Opus magnum, Das Menschenschlachthaus, erlebte
zahlreiche Auflagen sowie Übersetzungen in neun Sprachen. Es
folgten weitere Antikriegsschriften zur stets zeitgemäßen Ächtung
von chemischen, biologischen und nuklearen Massenvernichtungswaffen
sowie zahlreiche Arbeiten zur Aufsatzmethodik,
Lehrerbildung, Gesundheits- und Friedenserziehung.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er als
einer der ersten Hamburger Lehrer entlassen. Bis 1945 lebte er
von seiner verminderten Pension und journalistischen Gelegenheitsarbeiten,
die er unter Pseudonym veröffentlichte.
1945 nahm er seine Lehrertätigkeit bis zu seiner Pensionierung
im Herbst 1948 wieder auf. Einen Ruf als Gründungsrektor an die
Pädagogische Hochschule Berlin lehnte er aus gesundheitlichen
Gründen ab. Bis zuletzt arbeitete er für den NDR und veröffentlichte
Beiträge zur Lehrerbildungsreform und Gesundheitserziehung,
des Weiteren publizierte er vielfach in der Zeitschrift Das
Andere Deutschland.

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