Wolfgang Erlbruch

Ente, Tod und Tulpe

Empfohlen ab 4 Jahre. Mit Abbildungen. 24, 2 cm / 29, 6 cm / 1, 0 cm ( B/H/T ).
gebunden , 32 Seiten
ISBN 3888974615
EAN 9783888974618
Veröffentlicht März 2007
Verlag/Hersteller Kunstmann Antje GmbH
Book2Look
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Beschreibung

Große Fragen - einfache Antworten. Für Kleine und Große. Irgendwann stellt jedes Kind die Frage nach dem Tod. Ganz unbefangen. Alle Eltern wissen das und haben selten eine unbefangene Antwort parat. So selbstverständlich der Tod im Leben ist, so selbstverständlich gehört er ins Kinderbuch. In Wolf Erlbruchs Ente, Tod und Tulpe ist der Tod ein leichtfüßiger Begleiter, schon immer da, man merkt's nur nicht: Schon länger hatte die Ente so ein Gefühl. "Wer bist du - und was schleichst du hinter mir her?" "Schön, dass du mich endlich bemerkst", sagte der Tod. "Ich bin der Tod." Die Ente erschrak. Das konnte man ihr nicht übel nehmen. "Und jetzt kommst du mich holen?" "Ich bin schon in deiner Nähe, so lange du lebst - nur für den Fall." "Für den Fall?" fragte die Ente. "Na, falls dir etwas zustößt. Ein schlimmer Schnupfen, ein Unfall, man weiß nie." ... Man weiß nie - aber man weiß, dass in Wolf Erlbruchs poetischen Bildern und Geschichten die großen Fragen einfache Antworten finden: für Kleine und Große. Dafür ist er mit vielen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Hans Christian Andersen Preis.

Portrait

Wolf Erlbruch, geboren 1948, ist Professor für das Fach Illustration an der Bergischen Universität GH Wuppertal. Er ist nicht nur einer der eigenwilligsten, sondern auch einer der wichtigsten deutschen Buchkünstler. 2003 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und 2006 den Hans Christian Andersen Award for Illustration.

Pressestimmen

Gabriele Hoffmann, Harry & Pooh 2007/2008
"Man kann darüber streiten, ob es sich bei diesem Buch auch um ein Kinderbuch handelt. Doch gerade ernste und existentielle Themen wie der Tod berühren auch Kinder tief. Sie sind nicht schnell oder mal eben im Vorübergehen zu verhandeln, sondern bedürfen einer sensiblen Einlassung. Genau dafür stehen Kunstwerke, weil uns nicht selten für das Unaussprechliche die Worte fehlen. Bilder können dann, wenn sie als Folien gesehen werden, dabei helfen, Entgrenzendes auszudrücken. Und eben dies tun Erlbruchs Bilder, wenn wir uns denn auf sie einlassen, die zeichnerischen wie die sprachlichen. Die Geschichte ist schlicht, ganz dem Thema angemessen: Die Ente trifft den Tod, der sie in tiefere wie auch belanglose Gespräche verwickelnd eine Zeit lang begleitet, den ganzen Sterbe-Prozess hindurch von der anfänglichen Ablehnung, über die Verdrängung, eine zwischenzeitliche Hochstimmung, Phasen metaphysischer Auseinandersetzung, allmählicher Akzeptanz, bis ihr eines Abends kälter wird und der Tod sie mitnimmt zum großen Fluss. Der Text begleitet den schwierigen Prozess des Abschiednehmens, des Sterbens und des Todes in ganz einfachen Worten, wie ""Ich bin der Tod"". Erlbruch formuliert stets metaphorisch, da der Tod Sterbende ja wirklich weg und hinüberträgt, z. B. mit dem Topos des großen Flusses oder schon mit dem ersten Satz: ""Schon länger hatte die Ente so ein Gefühl"". Zuweilen wirkt das wie ironisch lächelnd, doch nie zynisch, sondern die Schlichtheit deckt fast liebevoll unangemessene Projektionen auf, wie in der langen Unterhaltung über Enten-Engel oder den Schluss-Satz ""Aber so war das Leben"". Beeindruckend und auch für Kinder gut nachvollziehbar an diesem Buch sind aber natürlich vor allem die Bilder. Die unterschiedlichen Haltungen der Ente etwa, bis ihr der Tod begegnet, fangen das ganze Hin und Her, das ""Ich-weiß-nicht"" von jenem ""so ein Gefühl"" ein, mit dem der Text beginnt. Die Bilder bieten eben jene Räume, die nötig sind, Emotionen, Fragen, Zweifel und innere Kämpfe der Ahnung artikulieren zu können. Selten zeigen die Bilder mehr als diese Gesten, der Ausdruck ist auf das Wesentliche reduziert. Doch in ihnen spielt sich die ganze Bewegung der Auseinandersetzung mit dem Tod ab, wie auch in den Folgebildern, die Ente und Tod in unterschiedlichen Gesprächs- oder Zuwendungs-Haltungen zeigen. Wunderbar sind einzelne andere Bilder, vor allem das in der Mitte, als die Ente ganz anschmiegsam-warm den etwas verklemmt steifen Tod wärmt. Und natürlich das vorletzte Bild, in dem der große Fluss - die Ente hat er bereits mit sich fort genommen - wie eine Frage, die auch der Tod nicht beantworten kann, aus dem Bild heraus fließt. Auch hier dürfen wir uns trauen intensiv hinschauen, dazu lädt das Buch Erwachsene wie Kinder ein. Angesichts des Todes müssen wir dann nicht mehr sprachlos bleiben."

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