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Das Buch »Zhuangzi«, auch bekannt unter dem Ehrentitel »Das wahre Buch vom südlichen Blütenland«, ist zusammen mit dem »Daodejing« der wichtigste Text des chinesischen Daoismus. Zhuangzi (Dschuang Dsi) soll im 4. Jahrhundert v. Chr. gelebt, sich allen Ämtern verweigert und als Gärtner gearbeitet haben. Ihm geht es darum, zurückzulenken auf das Eigentliche, das Einfache: die Freiheit, nichts Besonderes zu tun, die Freiheit, sich selbst zu folgen, die Freiheit, mit der Natur zu leben. Zhuangzi ist der wilde Denker, der keine vorgegebene Ordnung akzeptiert und alles in Frage stellt. Sein Buch besteht aus 300 kurzen Texten: Anekdoten, Gleichnissen, Gedanken, Dialogen, die in 33 Kapitel geordnet sind.Viktor Kalinke hat 2017 die erste ernstzunehmende und vollständige Übersetzung des »Zhuangzi« aus dem Chinesischen ins Deutsche vorgelegt. Diese neue Übersetzung erscheint nun in der Universal-Bibliothek.
Zhuangzi war ein Mann aus Meng (heutiges Anhui), sein Rufname war Zhou. Er bekleidete in Meng ein Amt im Lackgarten (Qiyuan) und war ein Zeitgenosse von König Hui von Liang (reg. 369-335) und König Xuan von Qi (reg. 369-301). Es gab kein Gebiet, auf dem er sich nicht auskannte, in der Hauptsache aber berief er sich auf die Sprüche von Laozi. So schrieb er ein Buch mit mehr als 100 000 Wörtern, die überwiegend Gleichnisse darstellen. Er war ein begnadeter Dichter und Wortkünstler, schilderte Tatsachen und entdeckte Zusammenhänge; all dies nutzte er, um die Konfuzianer und Mohisten bloßzustellen, selbst die größten Gelehrten seiner Zeit vermochten es nicht, ihn zu widerlegen. Die Worte flossen und sprudelten aus ihm hervor und trafen unvermittelt den Kern. Daher gelang es weder den Königen und Fürsten noch sonstigen großen Männern, ihn an sich zu binden.(Biographie des Zhuangzi von Sima Qian, Historiker am Hof der Westlichen Han-Dynastie, 2. Jahrhundert v. u. Z.) Viktor Kalinke, geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Peking, Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Promotion, Professur, lebt in Leipzig, übersetzte und kommentierte das "Daodejing" von Laozi ("Studien zu Laozi", 2000-2011, 3 Bände).
-- / Innere Kapitel 1 --- (xiao yáo yóu) Unbekümmertes Spazieren 2 --- (qí wù lùn) Gespräch über das Angleichen der Dinge 3 --- (yang sheng zhu) Grundsätze der Sorge fürs Leben 4 --- (rén jian shì) In der Menschenwelt 5 --- (dé chong fú) Zeichen erfüllender Wirkkraft 6 --- (dà zong shi) Der große Lehrmeister 7 --- (yìng dì wáng) Antworten für Herrscher und Könige -- / Äußere Kapitel 8 -- (pián mu) Miteinander verwachsene Zehen 9 -- (ma tí) Pferdehufe 10 -- (qu qiè) Kisten aufbrechen 11 -- (zài yòu) Leben und geschehen lassen 12 -- (tian dì) Himmel und Erde 13 -- (tian dào) Das Dao der Natur 14 -- (tian yùn) Bewegungen des Himmels 15 -- (kè yì) Unbeirrbarkeit 16 -- (shàn xìng) Verbessern der Natur 17 -- (qiu shui) Herbstflut 18 -- (zhì lè) Vollkommene Freude 19 -- (dá sheng) Das Leben begreifen 20 -- (shan mù) Der Bergbaum 21 --- (tián zi fang) Tian Zifang (Meister Quadratfeld) 22 --- (zhi bei yóu) Wissen streift durch den Norden -- / Vermischte Kapitel 23 --- (geng sang chu) Gengsang Chu (Leidender alter Maulbeerbaum) 24 --- (xú wú gui) Xu Wugui (Langsam Ohnegeist) 25 -- (zé yáng) Ze Yang (Mustergültig) 26 -- (wài wù) Äußere Dinge 27 -- (yù yán) Gleichnisse 28 -- (ràng wáng) Thronübergabe 29 -- (dào zhí) Dao Zhi, der große Räuber 30 -- (shuo jiàn) Wenn die Schwerter sprechen 31 -- (yú fù) Der alte Fischer 32 --- (liè yù kòu) Li Yukou (Liezi) 33 -- (tian xià) Unterm Himmel Nachwort Literaturverzeichnis