Olga Grjasnowa

Der verlorene Sohn

  • 07.09.2020

Olga Grjasnowa ist seit ihrem Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ eine unsere liebsten jungen deutschsprachigen Autorinnen. Eine Ankündigung eines neuen Romans der Autorin, die bis zu ihrem elften Lebensjahr im Kaukasus aufwuchs, erfüllt uns immer besonders mit Glück und Vorfreude. Ganz frisch ist „Der verlorene Sohn“ im Aufbau Verlag erschienen. Olga Grjasnowa führt uns derart kenntnisreich und mit unglaublicher erzählerischer Kraft tief ein in die faszinierende, uns so fremde Zeit im Kaukasus und in Russland um die Mitte des 19. Jahrhunderts, dass wir immer zweimal blinzeln mussten, um bei Lesepausen im Hier und Jetzt anzukommen. „Der verlorene Sohn“ ist Jamalludin, der älteste Sohn eines mächtigen Imams, der 1839 im Kaukasuskrieg als Neunjähriger den Russen als Geisel übergeben wird. Als Protegé von Zar Nikolaus I. gelangt Jamalludin nach St. Petersburg, wo er eine sehr gute militärische Ausbildung erhält und in der sehr guten Gesellschaft verkehrt. Eine neue Heimat, neue Wurzeln findet der Held, auf dem unsere Sympathien liegen, in Russland jedoch nicht; er bleibt – vor allem in seinem Inneren – immer der Fremde. Als das Schicksal ihn schließlich wieder in das Imamat seines Vaters führt, bleibt er auch dort der „verlorene Sohn“, der Fremde, der Russe.
Schöner, poetischer und eindrücklicher kann man über Zerrissenheit nicht schreiben!

 

Auch als eBook erhältlich

Olga Grjasnowa, Der verlorene Sohn

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Ein Kind zwischen zwei Kulturen   Akhulgo, 1838: Jamalludin wächst als Sohn eines mächtigen Imams im Kaukasus auf. Als Zar Nikolaus I. die Region mit Krieg überzieht, verlangt er den Jungen als Unterpfand. So gelangt der kleine Junge nach Sankt Petersburg, an den prächtigen Zarenhof. Jamalludin ist hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach seinem Elternhaus und den Möglichkeiten, die sich ihm in Petersburg bieten.  Olga Grjasnowa erzählt sprachmächtig und eindringlich von einer uns unbekannten Welt, die doch unmittelbar mit unserer zu tun hat: Von einem Kind, das zwischen zwei Kulturen steht und seinen eigenen Weg finden muss.  >Der verlorene Sohn< - ein großartiger Roman - fesselnd und voller Weisheit.« ttt - titel, thesen, temperamente. »So sinnlich und anschaulich wie Olga Grjasnowa schreiben auf Deutsch nur wenige.« DER SPIEGEL.

zum Produkt € 10,99*

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