Autor des Monats Mai

Jean-Philippe Toussaint

  • 30.04.2020
Jean-Philippe Toussaint

Jean-Philippe Toussaint, geboren 1957, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Fotograf. Er lebt in Brüssel und auf Korsika. Sein Gesamtwerk erscheint auf Deutsch in der Frankfurter Verlagsanstalt, zumeist in der Übersetzung des Verlegers Joachim Unseld. Zuletzt erschien in der FVA sein Marie-Romanzyklus »MMMM«. »Der USB-Stick«, im September 2019 bei Éditions de Minuit erschienen, ist sein nach dem Marie-Zyklus lang erwarteter nächster großer Roman und wurde von der französischen Presse begeistert aufgenommen.
Quelle: Frankfurter Verlagsanstalt

Pressestimmen zu Jean-Philippe Toussaint:

»Nächster Nobelpreis, der nach dem für Modiano in die französischsprachige Welt geht, bitte an Toussaint.«
Niklas Maak, FAS

»Um Toussaint einzuordnen, müsste man ihn irgendwo neben Kafka und Beckett stellen, eine Brücke zwischen Mondrian und Pascal.«
Le Monde

 

Joachim Unseld, der Übersetzer von Jean-Philippe Toussaint hat für uns eine Rezension über "Der USB-Stick" verfasst:

Jean-Philippe Toussaints Werk besticht durch seine Einzigartigkeit: Sein besonderer Blick auf die Welt steht ebenso unter dem Einfluss bedeutender Schriftsteller wie Beckett, Camus oder Proust, wie dem Einfluss von Philosophen, aber auch von Filmemachern, Künstlern, Architekten und zuweilen sogar Fußballern. Und immer geht es literarisch ums Ganze. In seinem aktuellen Buch »Der USB-Stick« führt uns der in Frankreich zu den Bestsellerautoren zählende Toussaint in die Welt der internationalen Cyberkriminalität. Wie in einem Thriller wird ein einflussreicher Brüsseler Bürokrat von Lobbyisten in Verbindung mit chinesischen Internetpiraten gebracht, deren Machenschaften der Leser erst nach und nach erkennt, und der etwas weltfremde Held durch eine geheim gehaltene Reise an den Rand seiner beruflichen Glaubwürdigkeit gedrängt. Ein ungewöhnlicher und überraschender Roman Jean-Philippe Toussaints, der über die von der Technik dominierte Welt nachdenklich stimmt.

 

Jetzt neu:

Erhalten Sie einen ersten Eindruck: Alxander Pensel liest aus "Der USB-Stick"

 

Der erste Band des Marie-Zyklus

Jean-Philippe Toussaint, M.M.M.M.

eBook (epub)

Marie Madeleine Marguerite de Montalte ist Kunstlerin und beruhmte Modedesignerin mit Filialen auf verschiedenen Kontinenten. Ihre aufsehenerregenden Kreationen, darunter ein Kleid aus Honig, Hohepunkt einer spektakularen Modenschau in Tokio, sind weltweit begehrt und werden in Museen ausgestellt. Marie, eine Frau von Welt und eine Frau ihrer Zeit, gestresst, grostadtisch, kaprizios, leidenschaftlich und unnahbar - alles dreht sich um sie fur den namenlosen Erzahler, sein Sehnen, Erinnern, seine Imagination. In Paris nur wenige Straen voneinander entfernt wohnend, fuhrt es die Liebenden in den vier Teilen des Romanzyklus in einem atemlosen Nach- und Nebeneinander durch Tokio und Shanghai bis nach Elba. Wie die Gezeiten folgt ihre Liebe einer ewigen Abfolge aus Kommen und Gehen, Suchen, Finden, sich Verfehlen - eine Liebe, so zeitlos und fluchtig, wie sie nur ein Zauberer auf Papier zu bannen vermag. Jean-Philippe Toussaint hat mit der Figur der Marie, ein Anagramm von "e;aimer"e;, lieben, eine verfuhrerische, komplexe und zeitlose Metapher entworfen: fur die Kunst, die Literatur, die Liebe und das Leben.

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Jean-Philippe Toussaint, Das Badezimmer

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Ein junger Mann, der, merkwürdig genug, von sich sagt, "noch 27, bald 29 Jahre alt" zu sein, beschließt, künftig sein Leben in der Badewanne zu verbringen. Er will ein abstraktes Leben führen, unabgelenkt sein, warum, das verrät er nicht. Er liest Bücher, geht eigenen Gedanken nach. Ein Ich in Isolation, das registriert, was um es herum passiert. Da ist Edmondsson, seine Frau, die in einer Kunstgalerie arbeitet; da gibt es zwei Polen, Kunstmaler eigentlich, die für billig Geld die Küche streichen sollen. Ein Freund der Familie schaut vorbei, die besorgte Mutter kommt ihn besuchen. Dann aber eines Tages, fast überstürzt und ohne Gepäck, verlässt er sein Badezimmer, verlässt Paris, nimmt einen Zug, der ihn nach Venedig in ein Hotelzimmer bringt, das er nur selten verlässt. Dort spielt er Dart. Und er ist auf der Suche nach einem Tennisplatz.
Ein moderner Klassiker: Als Jean-Philippe Toussaint 1985 in Frankreich "Das Badezimmer" veröffentlichte, seinen inzwischen berühmten Traktat über Bewegung und Stillstand, über den Sinn menschlichen Handelns und den Tod, rüttelte das die damals eintönig gewordene französische Romanlandschaft auf. Da legte ein unbekannter junger Autor ein Buch vor, das so ganz anders war, ein karger, alles Unnötige verbannender, glasklarer Stil, eine kuriose Geschichte. Hier war unerwartet in der ernst-komischen Schnittstelle eines Samuel Beckett und Jacques Tati ein neuer großer Autor aus dem Nichts aufgetaucht.

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