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Digitale Prints und Videos, DVDs und Websites: Wer heute ein Museum für zeitgenössische Kunst besucht, findet sich umgeben von kopierten Bildern. Die technische Reproduzierbarkeit hat eine Verfügbarkeit und Perfektion erreicht, die zu einer neuen Bestimmung des Verhältnisses zwischen dem Raum des Museums und seiner profanen Umgebung zwingt. Daher schlägt Boris Groys eine Topologie der Kunst vor: eine Theorie, nach der das räumliche Verhältnis zwischen Kunstwerk und Betrachter zur zentralen Unterscheidung zwischen der ästhetischen und alltäglichen Wahrnehmung von Bildern wird.
Boris Groys, 1947 in Ost-Berlin geboren, studierte in Leningrad. 1981 verließ er die UdSSR und lehrte seit 1994 Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Internationale Lehrtätigkeiten, zuletzt als Professor für russische und slawische Studien an der New York University. Bei Hanser erschien zuletzt: Einführung in die Anti-Philosophie (2009).